Literatur

Montag, 1. Februar 2010

Distinguo

Der Unterschied zwischen „Verbrechen und Strafe“, einem nicht ganz unbekannten Roman von Dostojewski, und seiner bekannten deutschen Übersetzung mit „Schuld und Sühne“ ist der zwischen einem gesellschaftlich-kulturellen Zusammenhang einerseits, und dessen Umdeutung in eine zwangsweise religiös-theologische Verinnerlichung andererseits.

Derartige quid pro quos verdanken sich zumeist dem Interesse an der Verwechslung der verschluckten Zuchtrute mit der nur drohenden.
Sosehr der Roman Anlass zur „verräterischen“ Übersetzung ins Psychologische geben mag, die neue Titelei verschiebt den Deutungshorizont des Lesers in eine präjudizierende Perspektivik, die dem Roman einen Gutteil seines psychologischen Realismus nimmt.

Unterm Gewissensdruck sich selbst der irdischen Gerechtigkeit auszuliefern (Schuld und Sühne), mag eine verquere Sorte Gottesbeweis ermöglichen, als objektiver Zusammenhang gelesen (Verbrechen und Strafe) wäre das der krause Unfug, sich die Gewalten hienieden zum Mittel seiner metaphysischen Bedürfnisse zu machen.

Sonntag, 17. Januar 2010

Der rabenschwarze Brief des Jeremia

Aus Baruch, jenem Kapitel 6, das unter der Hand des Schreibers zu einer frühen Religionskritik und einer Kritik an den Idolen des Aberglaubens wurde.
Und wenn ihr seht, (meint der Schreiber) wie das Volk vor und hinter den Götzen einhergeht und sie anbetet, so wisset über diese Eidola ihre Zunge ist vom Künstler fein gemacht; sie selbst sind mit Gold und Silber überzogen; aber sie sind Truggebilde und können nicht reden. 9 Sie schmücken sie mit Gold wie ein putzsüchtiges Mädchen und setzen ihnen Kronen aufs Haupt. 10 Es kommt aber auch vor, dass die Priester das Gold und Silber von den Götzen stehlen und es für sich verwenden, ja sogar den Huren im Freudenhaus davon geben.(Das kann einem Gott nicht passieren. Der hat keine Priester, die von irgend jemandem stehlen könnten.) 11 Und sie schmücken die silbernen, goldenen und hölzernen Götzen mit Kleidern, als wären’s Menschen. 12 Die Götzen können sich aber nicht vor Rost und Motten schützen. 13 Und wenn man ihnen ein Purpurkleid anzieht, so muss man ihnen den Staub des Tempels vom Gesicht abwischen, der dick auf ihnen liegt. (Morgendliche Waschungen Shivas bis auf den heutigen Tag! Und außerdem: Der Mann hat ja so recht, wenn er glaubt, dass aus der Kritik am Idol das Ideal ins Relief springt.) 14 Und der Götze trägt ein Zepter in der Hand wie ein König und kann doch niemand bestrafen, der ihm ein Leid antut. 15 Er hat auch ein Schwert und eine Axt in der Hand; er kann sich aber des Kriegsvolks und der Räuber nicht erwehren. (Also lauft lieber dem nach, von dem ich euch erzähle, dass an ihm alle euch feindlichen Hutus und Tutsis zuschanden werden, so ihr nur zu ihm in der rechten Weise betet.) Daran sieht man deutlich, dass sie nicht Götter sind. Darum fürchtet sie nicht!
[...] 20 Die Götzen sind wie die Balken im Hause, deren Inneres, wie man sagt, herausgefressen wird; von den Würmern, die auf der Erde kriechen und sie und ihre Kleider fressen, fühlen sie nichts. 21 In ihrem Angesicht sind sie schwarz vom Rauch im Hause. 22 Und die Fledermäuse, Schwalben und andere Vögel setzen sich auf ihre Leiber und auf ihre Köpfe, ebenso auch die Katzen. 23 Daran könnt ihr merken, dass es nicht Götter sind. Darum fürchtet sie nicht! (Wer euch in Klump und Asche hauen kann, wenn ihm danach ist, wird mählich klar.)
24 Das Gold, mit dem man sie behängt, um sie damit zu schmücken, glänzt nicht, wenn man den Rost nicht abwischt. Nicht einmal, als sie gegossen wurden, fühlten sie es. 25 Für teures Geld hat man sie gekauft, und es ist doch kein Leben in ihnen. 26 Weil sie nicht gehen können, muss man sie auf den Schultern tragen; daran können die Leute sehen, wie nichtig sie sind.(Und trotz dieses rhetorisch gewiegten Aufklärers gibt es die Semana Santa und die Fronleichnamsprozession und die Aussichtslosigkeit allen abgöttischen Fortschrittsglaubens.) 27 Es müssen sich auch die schämen, die ihnen dienen. Denn wenn die Götter zu Boden fallen, müssen sie von ihnen wieder aufgerichtet werden; wenn man sie aufrecht hinsetzt, können sie sich nicht von selbst bewegen; wenn sie sich zur Seite geneigt haben, können sie sich nicht aufrichten. Und wie Toten setzt man ihnen die Gaben vor. (Hö Hö!!!) 28 Was ihnen aber geopfert wird, das verkaufen und verbrauchen ihre Priester; ähnlich handeln auch ihre Frauen: Sie salzen davon ein und geben weder dem Armen noch dem Kranken etwas davon. (Geizkrägen, die!) 29 Unreine Frauen und Wöchnerinnen rühren ihre Opfer an. (Oh, o! das ist ja ganz schlimm verunkoschert! Und nix passiert.)
30 Denn woher sollen sie Götter genannt werden? Denn Frauen (entsetzlich!!!) setzen den silbernen, goldenen und hölzernen Götzen Speisen vor. 31 Und die Priester sitzen in ihren Tempeln mit zerrissenen Gewändern, scheren den Bart ab und können es doch nicht vergelten. (Nichts ist seit den Tagen der Tierheit so verächtlich wie die Machtlosigkeit.) Sie können einen König weder einsetzen noch absetzen. 35 Ebenso können sie weder Geld noch Gut geben. (Ganz im Gegensatz zu dem Herrn, der mir zu tausend Talern verhelfen wird.) Gelobt ihnen jemand etwas und hält es nicht, so werden sie es gewiss nicht einfordern. 36 Sie können einen Menschen vom Tod nicht erretten noch einen Schwächeren dem Starken entreißen;(Da lobe ich mir doch den Herrn, der an David schon erwiesen hat, dass er kein Märchen ist.) 37 sie können keinen Blinden sehend machen (wie der Erzengel Raphael den alten Tobias mit der wundertätigen Galle aus dem Fisch); sie können einem Menschen in der Not nicht helfen wie Gott tragen Glatzen, sitzen da mit bloßen Köpfen, 32 heulen und schreien vor ihren Götzen, wie es bei einem Begräbnis Sitte ist. (Gut beobachtet! Man sieht die Murti-Puppen und ihre Verehrer geradezu vor sich!) 33 Die Priester stehlen ihnen die Kleider und kleiden ihre Frauen und Kinder damit. ... sie erbarmen sich der Witwen nicht und tun den Waisen nichts Gutes. 39 Denn sie sind aus Holz, mit Gold und Silber überzogen, den Steinen gleich, die man aus dem Berg haut. Darum müssen, die ihnen dienen, zuschanden werden.[...]
Denn da sie aus Holz und mit Gold und Silber überzogen sind, wird man zuletzt erkennen, dass es Truggebilde sind; allen Heiden und Königen wird offenbar werden, dass sie nicht Götter, sondern von Menschenhänden gemacht sind und dass keine Gotteskraft in ihnen ist. 52 Darum kann jeder deutlich merken, dass es nicht Götter sind.57 Die hölzernen, versilberten und vergoldeten Götzen können sich vor Dieben und Räubern nicht schützen. 58 Denn die sie in ihre Gewalt bekommen, die ziehen ihnen das Gold und Silber ab und das Gewand, mit dem sie bekleidet sind, und gehen damit fort; so können sie sich selber nicht helfen.
(Alles muss man den Kindern mindestens 13 Mal sagen bevor es bei denen ein Mal ankommt.) 59 Darum ist’s viel besser, ein König zu sein, der seine Macht beweisen kann, oder ein nützlicher Hausrat zu sein, den der Besitzer gebrauchen kann, oder eine Tür, die das Haus verwahrt, oder eine hölzerne Säule in einem königlichen Saal, als solche ohnmächtigen Götzen. (Die grimme Ironie dessen, der sich auskennt auf dieser Welt der Gebrauchenden und Gebrauchten!)[...]. 67 Sie können auch keine Zeichen am Himmel den Heiden geben; sie können es nicht hell machen wie die Sonne noch einen Schein geben wie der Mond. 68 Die unvernünftigen Tiere sind besser daran als sie; die können doch in eine Höhle fliehen und sich selber helfen. (Es sei denn, Gott möchte den Heiden und dem unvernünftigen Vieh mal wieder gehörig heimleuchten wie anlässlich Sodom und Gomorrah.)
70 Denn wie eine Vogelscheuche, die im Garten nichts bewachen kann, so sind auch ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götzen. 71 Und wie eine Hecke im Garten ist, auf die sich mancherlei Vögel setzen, oder wie ein Toter, der im Grabe liegt, so sind ihre hölzernen, vergoldeten und versilberten Götzen. [Dieses ent-ängstende Argument gebrauchten sehr viel später die Priestertrugslehren der Aufklärer mit dem selben Effekt auf jeden, der es nicht hören wollte.]
Denn nur Götter erwecken einen König über ein Land ( Von-Gottes-Gnadentum also schon hier), geben den Menschen Regen (Neulich in Kappadokien: das Dorf war menschenleer... alle zum Beten um Regen auf der Wallfahrtei)54 und schaffen ihnen ein Recht (genau! Eins! Jedes tut es für den, der im Heiligenschein der Gewalt seine Chance sehen muß) , und retten den, dem Unrecht geschieht (vor Schlimmerem)55 Wenn im Hause der hölzernen, vergoldeten und versilberten Götzen Feuer ausbricht, so laufen die Priester davon und retten sich; die Götzen aber verbrennen wie Balken. 56 Sie können weder Königen noch Feinden widerstehen. Wie soll man sie denn für Götter halten oder so nennen?

Tja, wie kann man nur? Mittlerweile ca. 2058 Jahre Idolkritik für die Katz´!

Montag, 4. Januar 2010

Laputa

Im dritten Buch von Gullivers Reisen verschlägt es den Titelhelden auf eine schwebende Insel. Auf ihr lebt ein eigentümliches Geschlecht von Menschen. „Ihre Köpfe waren alle entweder nach rechts oder nach links geneigt; eines ihrer Augen war nach innen und das andere auf den Zenit gerichtet.“
Mir kommen diese Menschen bekannt vor, schon gleich, wenn ich lese, dass diese gelehrsamen Leute, sich ausschließlich mit Mathematik, Musik und - aus schicksalsgläubiger Angst – mit Astronomie/Astrologie beschäftigen.
Die Verachtung dieser zahlenverliebten Laputier für alle theoriegeleitete Praxis führt zu sehr unbefriedigenden Resultaten beim Hausbau oder anderen gewöhnlichen Tätigkeiten, was sie aber nicht weiter zu stören scheint.
Nun dächte man, dass eine derartig unsympathische, in der Luft schwebende Weltfremdheit von wirtschaftswissenschaftelnden Statistikern ihren eigenen Untergang in sich trüge.
Weit gefehlt!
Was das Regieren der normalen Beherrschten auf der Erde betrifft, da lässt es der König dieser Akademiker an nichts Zielführendem fehlen.
„Wenn sich irgendeine Stadt in eine Rebellion oder Meuterei einlassen, in heftige Parteikämpfe geraten oder sich weigern sollte, die gewöhnlichen Abgaben zu zahlen, so hat der König zwei Methoden, sie zum Gehorsam zu zwingen. Das erste und mildeste Verfahren besteht darin, die Insel über einer solchen Stadt und den umliegenden Ländereien schweben zu lassen, wodurch er den Einwohnern die Wohltat des Sonnenscheins und des Regens vorenthalten und sie folglich mit Hungersnot und Krankheiten bedrücken kann. ...“
Soweit die humanere der Varianten.

Könnte es sein, dass - wie schon Luther vor ihm – Swift bei der gegenstandsjenseitigen Willfährigkeit der Vernunft an La Puta (Hure) gedacht hat?

Freitag, 25. Dezember 2009

Don Quijote

Das ist jener sympathische Terrorist, der mit eingelegter Lanze jede Attacke gegen die Windmühlenflügel des Imperialismus verliert, ...oder so ähnlich jedenfalls.
In meinen Wunschträumen sehe ich einen über sich selbst belehrten Don Quijote: er dringt heimlich in die riesige Mühle ein und mahlt mit den Riesenflügeln was das Zeug hält.
Das wäre zwar das Ende aller historisch ruchbar gewordenen Lesarten der Cervanteschen Metaphysik, aber man läse sie dann erstmals gezwungenermaßen richtig, nämlich als eine amüsante Geschichte aus der Kinderstube des Geistes.

Weil sicherlich nicht allgemein bekannt ist, worauf ich mich beziehe, zitiere ich hier die entsprechende, interessante Stelle aus der Rede des Hidalgo von der traurigen Gestalt in meiner Übersetzung: „Freund Sancho, dort zeigen sich dreißig oder noch mehr gewalttätige Riesen, mit denen ich eine Schlacht zu schlagen gesonnen bin und ihnen allen das Leben zu nehmen; mit der Beute von ihnen wollen wir den Anfang unseres Reichtums machen; denn dies ist ein gerechter Krieg (buena guerra), und es ist ein wahrer Gottesdienst (gran servicio de Dios), diese verdammte Brut ( mala simiente)vom Angesicht der Erde zu vertilgen.“

Vertilgen, ausrotten, Deus lo vult...
Es geht in diesem schütteren Geist zu wie bei den Landnahmekriegen des Joschua des Alten Testaments.

Der kriegserfahrene Autor Cervantes hat das übrigens genau so verstanden wissen wollen: Kinderstube des Geistes.
Und nicht Kindergeburtstag bei Walt Disney.

Montag, 30. November 2009

Vergrämter Nachtrag

zu den Schwierigkeiten, dem göttlichen Gehorsamsgebot nur mit dessen Übertretung Genüge tun zu können.
Nicht genug mit den Verboten des HERRN, man hat auch seine liebe Not mit der positiven Fassung seines Vorschriftenwesens.
- „Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in euerem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ (Moses IIII, 19:33)
- Ja, wie jetzt? Soll jetzt die Ausländerbehörde etwa keine Asylbewerber mehr schikanieren dürfen? Da fragt man sich nicht bloß als Innenminister, wie denn Migrationspolitik gehen solle, wenn hier von blauäugiger Inkompetenz nichts weniger als eine erneute Novellierung des Grundgesetzes gefordert wird.
-
- Wenn unsereins auf dem Altar des Vorgartens einen Stier als Brandopfer darbietet, in der Gewissheit, dass die in Rauch aufgehenden Eingeweide „einen lieblichen Geruch für den HERRN“ verbreiten (Moses III,. 1:9), dann kriegt man jede Menge Ärger mit den Nachbarn. Die sprechen von Geruchsbelästigung und olfaktorischer Umweltbelastung
- Soll man die jetzt steinigen oder sonstwie behandeln, dass jedenfalls „ihr Blut über sie kommt“ oder legt da der HERR vielleicht bitteschön selbst mal Hand an?

Sonntag, 29. November 2009

Unfroh stimmende Botschaften

Als bibelgläubiger Mensch bekommt man heutzutage einen Haufen Probleme.
Hier nur eine kleine Auswahl für die Gebildeten unter den Verächtern dieses abendländischen Grundtextes.
-- Will man seine Tochter in die Sklaverei verkaufen (siehe Moses II, 21:7), stellt man sehr schnell fest, dass dieser Markt heute überschwemmt ist, und man gar keinen nennenswerten Preis erzielt.
-
-- Moses III, 25:44 bestimmt, dass ich Sklaven besitzen darf, sowohl männliche als auch weibliche, wenn ich sie von benachbarten Nationen erwerbe.
- Man macht mich aber darauf aufmerksam, dass das wohl auf Polen und die übrigen ehemaligen Glacis—Staaten zutreffe, aber nicht auf die Franzosen und andere Staaten der westlichen Allianz. Da scheint mir Klärungsbedarf vorzuliegen. Wieso darf ich keinen Amerikaner haben?
-
-- Moses II, 35:2 verkündet Gottes Wort, dass Leute, die am Samstag in flagranti beim Arbeiten erwischt werden, getötet werden müssen. Welche Partei muss man wählen, dass diesem Mord-Gebot auch pünktlich nachgekommen wird?
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-- Meiner Frau gelang es des öfteren, mich zum Essen von Schalentieren (Muscheln, Hummer)zu verführen, obwohl das nach Moses II, 11:10 ein Greuel darstellt. Ihrer Auffassung nach sei das ein geringeres Greuel als „bei einem Manne zu liegen wie bei einer Frau.“(Moses III, 18:22) Jetzt habe ich natürlich Angst, der HERR macht Ernst mit seiner Drohung gegen Homosexuelle und Esser von Meeresgetier ohne Schwanz und Schuppen: „Denn alle, die solche Greuel tun, werden ausgerottet werden aus ihrem Volk.“ (ebda.29)
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- Ganz schlimm ist es mit dem Moloch, also einer gnadenlos alles verschlingenden Macht, die im Konkurrenzverhältnis zum HERRN steht, womit nach dem Urteil aller Bibelleser seither nur der Staat gemeint sein kann.
- Dem dürfe man nicht „eines seiner Kinder geben“, sonst werde das Volk des Landes im Auftrag des Herrn einen solchen Verehrer falscher Idole steinigen.
Ja, hätte ich denn meinen Sohn töten sollen, bevor der das „Heiligtum unrein gemacht und Seinen heiligen Namen entheiligen“ konnte (Moses III, 20:1-4), als ich ihn nämlich nicht der Bundeswehr entzog?
- Und muss dabei ein derartiger Aufwand getrieben werden? Hätte statt der Mobilisierung des ganzen Volkes nicht auch eine kleine würdige Steinigungszeremonie genügt, zelebriert von der engeren Verwandtschaft?
- Wie man es ja auch mit Sündern macht, die mit ihren Tanten und Schwiegermüttern im selben Bett angetroffen werden? (Moses III, 20:19)
-
-- Man solle sich nicht an „Zeichendeuter“ wenden, sonst werde „der HERR sein Antlitz gegen diese Menschen kehren und gegen sein Geschlecht und ihn und alle aus ihrem Volke ausrotten.“ (Moses III, 20:5) Es tut mir jetzt schon leid um all diese ihrer Vernichtung entgegengehenden Hermeneutiker, Politologen und die übrigen Kaffeesatzleser. Aber so steht es nun mal geschrieben.
-
- - Ich weiß aus Moses III, 11:16-8, dass das Berühren der Haut eines toten Schweins mich unrein macht. Dies kleinere Problem konnte ich selber lösen und möchte meine Lösung zur Nachahmung empfehlen. Wenn ich meinen Sklaven verprügele, nehme ich dazu immer einen Rindsledergürtel.
Hier Urteilsaskese zu üben, ist angesichts dessen, dass an Gottes Wort nur um den Preis der Vernichtung zu rütteln und zu deuteln ist, einfach unmöglich.

Der Mord durchs Kollektiv in Vertretung des HERRN ist bei all diesen Übertretungen derartig im Schwange, dass man sich fragt, warum sich der Herr das wirrköpfige 5. Gebot hat einfallen lassen, demzufolge man nicht töten dürfe, wo doch andererseits gilt:
Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.“ (Moses II, 22:17)

Hier werden wir wohl doch einen der oben verworfenen Zeichendeuter brauchen, damit uns die Todesstrafe für Hexen durch Leute, die nicht töten dürfen, plausibilisiert werde.

Sonntag, 27. September 2009

Gesellschaftskritiker

kriegen -für das zwischen zwei Buchdeckeln - allesamt so nach und nach den Friedens - Nobelpreis nachgeworfen.

Heißt das, dass Kritik hoffähig ist, sobald sie als idealistische Trennung von den Kruditäten der Tagesgeschäfte daherkommt?

Samstag, 26. September 2009

Literatur

Form der uneigentlichen Rede, die als wahre Fährte des Eigentlichen empfunden wird.

Donnerstag, 13. August 2009

Julien Greens „Leviathan"

Beim Lesen dieser perfid realistischen Kleinbürgerparabel peinigt mich die Unentscheidbarkeit der Frage, ob diese Gestalten würdelos sind, oder vom Objektivismus der Selbstentlarvung entwürdigt werden.

Nachmittags beim Einkaufen meine ich, einen starken Wink zu erhalten: der Kassenbon bei REWE enthält in der letzten Zeile den unser aller würdigen Widersinn: „TREUE LOHNT SICH“

Normalerweise dächte man nämlich, eine sich lohnende Treue wäre eher als gutes Geschäft zu bezeichnen, was das selbe ist wie: nur wenn du nix von einem Abhängigkeitsverhältnis hast, ist die Treue dazu nun wirklich nötig.

In dieser diabolischen Vermischung, die den Ethiker und den Materialisten miteinander zu versöhnen sucht und beide keck enttäuscht, ohne dass dieses Ineinanderstürzen irgendjemanden stören würde, steckt das blutige Boulevardstück, dem wir alle uns ausliefern.

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Hallo Gitano, am Ende dieses Blogs- den einzigen den...
cadiz - 26. Sep, 17:39
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