Rumpelkammer

Freitag, 12. März 2010

Der Mensch,

aus dem Paradiese verjagt,
findet seitdem,
Gott sei´ s geklagt,
nicht nur im Schweiße
der Sünde Genügen,
nein, leider auch zunehmend,
an der Arbeit Vergnügen,
...hat er gesagt.

Aufklärung

Man trägt mir zu, dass sich die Aufklärung an der Vernunft orientiere.

Da macht sie aber einen schweren Fehler.


Wenn einer schon das Bedürfnis verspürt, sich über eine Sache Aufklärung zu verschaffen, dann ist er gut beraten, die Sache selbst aufzusuchen und auf ihrem Boden ihrer theoretisch habhaft zu werden.
Beispielsweise schiene es durchaus verfehlt, bei der Vernunft anzuklopfen, wenn man sich über den Klapperstorch seine Orientierung im Kategorialen abholen wollte. Wer über die Dinge der Fortpflanzung oder ihrer Verhinderung Aufklärung wünscht, um - vom neuen Kenntnisstand aus - freien Umgang mit einem Begriffenen zu pflegen, der mache besser einen weiten Bogen um die Eulen der Vernunft. Die raten ihm nämlich immer nur: „Sei doch vernünftig.“
Wenn einer in einer Sache hinlängliches Wissen besitzt, wäre es geradezu grotesk, jetzt noch nach Orientierungen zu fahnden. Man könnte schlimmstenfalls noch am Willen des anderen scheitern. Aber das ist ein neues Thema.

Offenbar hat die Aufklärung als philosophischer Unfug mit dieser naiven Grundbedeutung der Herstellung von richtigem Wissen nichts im Sinn, sondern widerspricht ihrem Begehr schon im Grundsätzlichen. Befreiung vom dumpfen Zwang des Nicht -Gewussten ist ihr geradezu ein Gräuel, da sie lieber auf Orientierung setzt, die sie sich auch noch selbst verordnet, damit sie nicht etwa aus dem Ruder läuft, wo – Gott verhüte! – die Vernunft vor sein wolle.

Paragraph 2)
Die Aufklärung orientiert sich an der Vernunft in letzter Instanz.“
Die von ihr selbst gewählte juristische Metaphorik des Richterstuhls ist für das von ihr Gemeinte durchaus angemessen. Hier legitimiert sich nämlich ein Geistersubjekt namens Aufklärung vor höchstrichterlichen Instanzen, um die eigene Gediegenheit des Lebenswandels nachzuweisen. Ihr Leitstern Vernunft lässt sie nicht verkommen, so sehr die Gegner dieser Dame, ihr Ehrenrühriges über ihren liederlichen Aufkläricht nachsagen möchten.

Paragraph 3)
dieses uninteressanten Gesetzbuchs über den seit dem 18. Jahrhundert anhängigen Prozess über die Hure Vernunft.

So sehr sie bei ihrem Gebrauch Spaß macht, es wird derlei orgiastischem Allotria zu Unrecht die intellektuelle Grausligkeit nachgesagt, dass Wissen über einen endlich aufgeklärten Sachverhalt nicht schon in sich Orientierung genug enthalte, weswegen dieses allgemein akzeptierte Fehlurteil die Gefallsüchtigkeit unter Gebildeten aufreizt, die ihre Zitatensammlungen miteinander austauschen, über die sie sich auch noch erhaben dünken, ohne auch nur ein einziges Argument auftischen zu müssen, warum es denn damit nichts sei.

Paragraph 4)
Diese eingebildeten Rotznasen verhalten sich – wie nicht anders zu erwarten war - vernunftgemäß.
Das ist nämlich das einzige vernünftige Verhalten.
Verhalten ist demnach eine moralphilosophische Grundkategorie, sofern es denn nicht unter unvernünftig abweichendes Verhalten falle.
Denn wie echot es seit unserer Rotznäsigkeit aus unseren Kinderzimmern?
Seid doch vernünftig.“

Montag, 8. März 2010

Kreislauf der Natur

In Wall Street fall´ n der Aktien Blätter.
Donnerwetter!
Der Senat, der macht se wieder dran.
Na sieh mal einer an.

Freitag, 11. Dezember 2009

Parole

Schont unsere Ressourcen!
Nachhaltigkeit der Müllberge jetzt!
Sie sind die Zukunft unserer Kinder.

Samstag, 21. November 2009

Selbstmord

Darüber hatte man sich neuerdings mancherlei Verständnisvolles anzuhören.
Dabei ist die einzig entscheidende Sicht die der Staatsbürgermoral: da entzieht sich einer unserem Anspruch auf ein Bündel von uns zu Recht erwartbaren Leistungen.

Aus der Verweigerung des Selbstmörders, seinen Pflichten pünktlich nachzukommen, jetzt eine Kritik an unseren Erwartungen zu drechseln, liegt genauso verständnisvoll daneben.
Eine Kritik, die im Augenblick ihres Vollzugs sich selber auslöscht, taugt für nichts.

Montag, 16. November 2009

Arschkriecher

Manche meinen ja, wir wären alle Arschkriecher.
Nach meinen Erfahrungen stimmt das nicht.
Meine diesbezüglichen Versuche, es auch mal warm und gemütlich zu haben, scheiterten immer an dem verschlusssicheren Gewimmel meiner Kollegen gleich hinter dem Sphinkter meiner Chefs.

Samstag, 14. November 2009

Zustimmung der Zahllosen

Sosehr es auch einen ins Grübeln über die menschliche Spezies bringen mag:
Was wirklich zählt, sind nicht die krummen Krakel, die vorne dran stehen, sondern die erschreckende Anzahl der Nullen dahinter.

Samstag, 10. Oktober 2009

Attentäterei

Absolut untaugliche Versuchsreihe, ein unerträgliches gesellschaftliches Verhältnis loszuwerden durch die Beseitigung seiner Repräsentanten.

Mit der selben Aussicht auf Erfolg kann man die Schatten an Platons Höhlenwand in die Luft sprengen.

Donnerstag, 8. Oktober 2009

Irritierend

Unsere Toten schauen alle so aus, als hätten sie gute Lust gehabt, uns noch das eine oder andere zu sagen.

Jetzt hat es den Anschein, als ob sie aus Klugheit und Dezenz sich schweigend davon gemacht hätten.

Und man kann ihnen nicht einmal mehr widersprechen.

Cold comfort
Bei jedem Verstorbenen tröstet mich der Gedanke, dass er gerade jetzt, wo es schwierig wird, sich listig vom Acker gemacht hat.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Klimaschutzblödelei

Ich würde mich ja auch gerne vor dem Klima schützen und einen Klimaschutz tragen dürfen wollen, von dem in letzter Zeit soviel die Rede ist, aber das allgemeine Klima in der Dings hier ist noch nicht einmal dazu bereit, das Klima vor den Politikern zu schützen.

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