Distinguo
Der Unterschied zwischen „Verbrechen und Strafe“, einem nicht ganz unbekannten Roman von Dostojewski, und seiner bekannten deutschen Übersetzung mit „Schuld und Sühne“ ist der zwischen einem gesellschaftlich-kulturellen Zusammenhang einerseits, und dessen Umdeutung in eine zwangsweise religiös-theologische Verinnerlichung andererseits.
Derartige quid pro quos verdanken sich zumeist dem Interesse an der Verwechslung der verschluckten Zuchtrute mit der nur drohenden.
Sosehr der Roman Anlass zur „verräterischen“ Übersetzung ins Psychologische geben mag, die neue Titelei verschiebt den Deutungshorizont des Lesers in eine präjudizierende Perspektivik, die dem Roman einen Gutteil seines psychologischen Realismus nimmt.
Unterm Gewissensdruck sich selbst der irdischen Gerechtigkeit auszuliefern (Schuld und Sühne), mag eine verquere Sorte Gottesbeweis ermöglichen, als objektiver Zusammenhang gelesen (Verbrechen und Strafe) wäre das der krause Unfug, sich die Gewalten hienieden zum Mittel seiner metaphysischen Bedürfnisse zu machen.
Derartige quid pro quos verdanken sich zumeist dem Interesse an der Verwechslung der verschluckten Zuchtrute mit der nur drohenden.
Sosehr der Roman Anlass zur „verräterischen“ Übersetzung ins Psychologische geben mag, die neue Titelei verschiebt den Deutungshorizont des Lesers in eine präjudizierende Perspektivik, die dem Roman einen Gutteil seines psychologischen Realismus nimmt.
Unterm Gewissensdruck sich selbst der irdischen Gerechtigkeit auszuliefern (Schuld und Sühne), mag eine verquere Sorte Gottesbeweis ermöglichen, als objektiver Zusammenhang gelesen (Verbrechen und Strafe) wäre das der krause Unfug, sich die Gewalten hienieden zum Mittel seiner metaphysischen Bedürfnisse zu machen.
gitano - 1. Feb, 09:19