Nuit-nalismus
Die Bedrohungslage Deutschlands zeigt, dass die Taliban unsere Sicherheit eingekreist haben und unsere glaszarte Freiheit zerteppern wollen.
Daher betont der Kriegsminister, dass auch die künftigen Toten schon heute unseres Einsatzes bedürfen, sie zu verteidigen.
Ferner fanden genehmigte Heldengedenkärsche ihre Statt.
Besorgt fragt sich BILD:
"Kann man mit so einem Frühstück den Krieg gewinnen?"
So ganz anders, dieser Gutsherr, als die Generäle, die im Casino von Ordonnanzen bedient werden! Er wird jetzt nicht mehr von den Bankern und Klassenbrüdern versuchsweise verfrühstückt, sondern fraternisiert mit unseren Furchendackeln. Wie halt die Frontkameradschaft so zusammenschweißt, gell!?
Das Wichtige an Kriegen ist übrigens, dass man mit den wohlgefüllten Därmen eines demokratischen Bürgers in Uniform sterben geht, obwohl gar kein Krieg nicht da ist.
1. Es gibt sehr viele Leute, denen es sehr schlecht geht.
2. Und es gibt sehr viele Leute, die sehr vieler unterschiedlicher Meinungen darüber sind. Bis hin zu der Auffassung, die sollten sich nicht so haben. (Seit wann brauchen die Gazetten die Welt, von der sie schreiben?)
3. Und es gibt ein paar machtgeile Hampelmänner, denen – unabhängig von all dem – die tatkräftige Entmischung von 1 und 2 zur klassischen Form der Klassengesellschaft obliegt.
Xerxes ließ seinerzeit das widerspenstige Meer, das ihn nicht über den Hellespont ließ, sondern sich herausnahm, die Pontonbrücke zu zerschlagen, auspeitschen.
Größenwahn eines Verrückten ?
Goldman-Chef Lloyd Blankfein verkündet vom Musenhügel der Wallstreet herab, dass Banken, indem sie Unternehmen mit Krediten unterstützten und so für mehr Wohlstand sorgten, „Gottes Werk“ verrichteten.
Un´ nu´ komms´ du!
Es ist leichter als man (nach der Lektüre der Komplexität reduzierenden Systemtheoretiker) denkt.
So ist etwa im Medien-Dschungel ein unfehlbarer Kompass die Frage:
“Haben diese als Schurken Verunglimpften etwas, worüber gerne wir die Kontrolle hätten? Sind das also Feinde unserer Obrigkeit?“
Und schon liegen der tatsächliche Feind und seine Feindbildpflege auf der Hand.
-wie jedes Abstraktum - sieht man nicht.
Die kriegt man aber zu spüren.
Drum wappnet sich auch die ihre Existenz leugnende Staatsgewalt gegen absehbare Formen von Unmutskundgebungen mit Erhöhungen der Etats für die Innere Sicherheit.
Abstrakta müssen nämlich gewaltsam gegen die durchgehalten werden, von denen sie so großzügig absehen.
Gibt euch schon auch mal gegen den Arbeitgeber recht.
So was gibt’s, so was kommt vor, weil in Rechtsdingen die eine Hälfte Schokolade aufweist. Man weiß nur nie vorher, welche...
In dem Fall schmeißt euch der Eigentümer der Arbeitsplätzchen einfach raus, indem er das Werk schließt.
Um meine geistige Gesundheit bemüht halte ich fest: das Recht des Eigentums auf Ausschluss konkurrierender Willensstrebungen ist die letzte Instanz des Rechtsstaats.
- „Guantanamo - Schließung verzögert sich.“
Wie macht die das bloß?
- „Wie entwickelt sich Politik und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert?“
Als falsch gestellte Frage akademischen Größenwahns.
- „Die Lage in Afghanistan verschärft sich.“
Und weit und breit kein Scharfmacher.
- „Kindergeld-Anhebung und Atomausstieg verschieben sich.“
Wenn kein Schieber da ist, kann auch nicht von Schiebung gesprochen werden.
- „Da der Krieg sich auszuweiten drohte,“
musste sich dieser Mangel an Einschrumpfung auf die Qualität des Krieges auswirken.
- „Die Politik steht sich im Wege.“
Aber nur, weil falsche Abstraktionen in Gegensatz zueinander gebracht werden können.
Die wirklichen Antagonismen sehen sich so zwar mit Noblesse übergangen, aber die hatten eh noch nie was zu sagen.
Fazit: Kein Täter, kein Opfer.
Ein beliebiges X bezieht sich auf sich selbst. Dann wird es ja wohl selber schuld an sich sein. Oder doch vielleicht mediale Parthenogenese, die gute, alte Jungfernzeugung?
Gegen den zum Feind Erklärten pflegen all jene moralischen Standards in Anschlag gebracht zu werden, deren Anwendung auf uns selbst die Empörung jedes Gerechten hervorrufen würde.
Die höchsten Güter eignen sich wesensgemäß nicht zum Verschleudern.
Da der Arbeitsplatz das höchste Gut ist, versteht sich von selbst, dass damit sparsam hauszuhalten ist.
In NRW wurden jetzt Stundenlöhne gesichtet, die eine unverantwortliche, ja astronomische Höhe von € 1,50 erzielten.