Eine unter Belletristen beliebte Gedankenfigur:
„Dein Misserfolg? Ah, sage nichts, ich weiß schon: das schlechte Wetter.“
Euch Idioten wird man mit genau dieser Figur die Pferche zuweisen: „Wenn ´s Entchen net schwimmen kann, isses Wasser schuld.“
Die Beziehungen unter den Leuten bestehen mitnichten ausschließlich aus den ausbeuterischen.
Aber es sind die einzigen, denen man nun wirklich nicht entkommt.
Natürlich kann man neben der Mitgliedschaft im Club Deutschland auch anderes vorweisen.
Aber diese Staatsbürgerschaft schlägt nun mal voll auf einen durch.
Und weil das Schöne auch dann schön ist, wenn man es nicht rühmt, muss eben gegen die ewige Selbstanpreisung des Hässlichen angeschrieben werden.
Ein weltliches Umlernen im Dienste erhöhter Zivilisationstauglichkeit (Sloterdijks „Metanoia“) scheint mir da eine völlig untaugliche Selbsteinreihung in Tauglichkeitsprüfungen, die ohnehin permanent stattfinden.
- „Guantanamo - Schließung verzögert sich.“
Wie macht die das bloß?
- „Wie entwickelt sich Politik und Arbeitswelt im 21. Jahrhundert?“
Als falsch gestellte Frage akademischen Größenwahns.
- „Die Lage in Afghanistan verschärft sich.“
Und weit und breit kein Scharfmacher.
- „Kindergeld-Anhebung und Atomausstieg verschieben sich.“
Wenn kein Schieber da ist, kann auch nicht von Schiebung gesprochen werden.
- „Da der Krieg sich auszuweiten drohte,“
musste sich dieser Mangel an Einschrumpfung auf die Qualität des Krieges auswirken.
- „Die Politik steht sich im Wege.“
Aber nur, weil falsche Abstraktionen in Gegensatz zueinander gebracht werden können.
Die wirklichen Antagonismen sehen sich so zwar mit Noblesse übergangen, aber die hatten eh noch nie was zu sagen.
Fazit: Kein Täter, kein Opfer.
Ein beliebiges X bezieht sich auf sich selbst. Dann wird es ja wohl selber schuld an sich sein. Oder doch vielleicht mediale Parthenogenese, die gute, alte Jungfernzeugung?
Man muss schon erst mal kräftig reisen, wenn man zu Hause ankommen will.