Samstag, 4. Dezember 2010

Konzessionierte Existenzen

pflegen die Freiheiten, die ihnen die gewährende Gewalt zuteilt, genau so lange zu feiern, bis sie sich die Freiheit nimmt, damit anders zu kalkulieren. Dabei hätte von Anfang an klar sein können, dass eine Erlaubnis schon ihre höchst einseitige Widerrufung in sich enthält.

Jedes Zugeständnis kommt schon zwischen den faeces seiner Bedingtheit und der urina auf die Welt, dass die Erteilung des Nutzungsrechts dem zustehenden Kontrahenten zu nützen hat.

Wem die Naturmetaphorik nicht gefällt, der möge sich über die „Rechtsfrüchte der Miet- und Pachtzinsforderungen“ belehren lassen, welches „Fruchtgenussrecht“ nicht auf meinem Mist gewachsen ist: Ich überlasse dir X zur Nutznießung wenn dein Nießbrauch mein Eigentum mehrt.

Es kommt auch gar nicht so selten vor, dass das Kalkül des befreiheiteten Fruchtziehers nicht aufgeht, das aufkommende Missvergnügen aber merkwürdigerweise nicht gegen die Freiheit ausschlägt, sondern im Falle des Fallierens sich immer dem falschen, unsachgemäßen Management verdanke.

Wussten Sie eigentlich schon...

... dass die Begründung für den Irakkrieg, das Regime von Saddam Hussein sei im Besitz von Massenvernichtungswaffen, von einem Informanten des deutschen Bundesnachrichtendienstes stammt?

Sein Name: Rafid al-J., Deckname "Curveball". Jetzt ist endlich klar, dass die Amerikaner deswegen in den Krieg gezogen sind, weil "Curveball", der inzwischen Deutscher Staatsbürger ist, damals gelogen hat.

Arme betrogene Amerikaner! Sich von einem solchen Lügenbold an der Nase herumführen zu lassen!
Welch eine Schande für Deutschland! Triggert am amerikanischen Volkskörper einen für Amerika ruinösen Krieg!

Gut, dass es PANORAMALeaks gibt!

Krieg dem Iran!
Israel wünscht ihn. Steht in WikiLeaks nachzulesen.

Verschiedene arabische Herrscher betteln um ihn bei Amerika. Steht in WikiLeaks nachzulesen.

Kann da Amerika sich solch dringlichem Ersuchen wirklich verschließen, ohne dass seine Hartherzigkeit weltweit offenbar würde?

Zum Diplomatentratsch

und seiner Perspektive des Kammerdieners am Schlüsselloch.

Nun gut, der kleine Mann sieht seinen Herrn in Unterhosen.

Als ob er das alles nicht schon längst gewusst hätte, feiert er jetzt die urdemokratische Transparenz, die ihm zeigt, dass alle Urteile und Vorurteile über die noch führende Weltmacht Nr. 1 stimmen und von ihr selbst eingelöst werden.

Das Ärgerlichste an dieser besabberten Verwechslung von Dokument und Gedanke: aus nicht einer einzigen Depesche könnte jemals hervorgehen, wie denn nun die informierte Staatsmacht in welcher Angelegenheit entscheiden wird, nachdem sie sich die Zuträgereien angehört hat, was ja wohl das einzig Interessante wäre. Da sie sich nicht als das Exekutivorgan ihrer Spionageabteilungen aufzuführen gedenkt, ist das, was sie sich an Optionen vorbehält und tatsächlich – auch an ihrem Informationsstand vorbei - in die Welt setzt, das Wesentliche.

Dies aber wird als nicht weiter befassungswürdig deklariert.

Derzeit erleben wir das Zusammenschrumpfen des politischen Raisonnements von Schülern, die gerne ihren Satzbesitz schwarz auf weiß nach Hause tragen, auf den als Sprengstoff verdächtigten Trumpf des Mediums.

Es gibt aber selbstverständlich auf der Ebene des Journalismus so etwas wie eine implizite Rechtfertigung der WikiLeaks – Veröffentlichungen, nämlich ihre Funktion der korrigierenden Selbstkritik medial erstellter Abbilder von Wirklichkeit.

Wer Wert auf den Beweis legt, dass Amerikas Elite die Welt systematisch per Informationsmanagement hintergeht, stellt uns aber vor die müßige Frage, ob seine Naivität gespielt oder echter, bloß genasführter Idealismus ist.

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