Samstag, 15. Mai 2010

„Schönes Wochenende!“

Unter der Tyrannei des Glückstrebens klingt dieser Befehl wie der Riegel des Schlosses, der erst am Montag den Freizeitpark wieder dem blanken Entsetzen öffnet:

„Schönen Tag noch!“

Protestanten

Protest-Tanten schreiben grundsätzlich sympathetisch, also immer nur bei sich selbst, aka ihrer Moral, ab.

Einer, der seine Einfälle ohne jede Empathie beim Zusammenprall klaut, ist ihnen nicht geradezu sympathisch.

Scheinbar adj.

War früher mal.
Heute ist es wirklich so wie es aussieht.

Das All-Urteil

Sätze, die auf alles passen, sprechen über nichts, wollen aber alles gesagt haben.

Prollig

Das Proletariat gibt es nicht.
Aber das historisch gebildete Feinbein sichtet immer noch obsolete Unterschichtmanieren, und ahndet deren Verstöße gegen den guten Geschmack, wenn Kritiker sich aufführen tun wie polternde Prolls, eben prollig.

Das kommt mir ganz schön bourgeois - bohème vor.

Schopenhauer

Wie alle anderen Lohnarbeiter auch, hatte dieser professionelle Rentner zwei Kreuze zu tragen: die Leute, FÜR die er fast gearbeitet hätte, und die, MIT denen er so etwas wie fast gearbeitet hätte.

Nickeligkeit

Er verbannte die Spiegel aus seinem Wohnbereich.
Seinen Reflex im Auge der Geliebten ignorierte er.
Keinen einzigen seiner zahlreichen - schon bei Lebzeiten erscheinenden - Nekrologe las er.

Die wechselnden Namen der Dinge ließ er von Archivaren horten, und widmete seine Tage dem Studium der Relationen, in die sie eintraten, ohne je etwas anderes zu sein als immer nur sie selbst.

Er war ein Verrückter.
Er war ein Wissenschaftler.
Er war ein Anarchist.

Bin mal kurz weg

habe aber auf Halde für die interessierte wie für die empörte Lesebegierde täglich was an vorzüglich Körnigem bis zu meiner baldigen Wiederkunft geschrieben.

Auf Wiederlesen also!

Verachtung

Bewegt sich in der öden Denkfigur der Selbstgerechtigkeit.
Dass dies ein Gedanke und kein Beitrag zur Hege integrativer Wertschätzungsrituale ist, geht schon aus dem Grund der soeben geäußerten Verachtung hervor.

Seines Glückes Herrchen

Glückliche Menschen habe ich gesehen, die führten ihr Glück an der Leine vor.
Das wedelt, bellt, gibt Pfötchen auf Kommando.

Schreiben in den Wind

Der Flaneur geht mit seiner Schildkröte an der Leine durch die Einkaufsmeile.

In den Zwischenräumen der Zeit geschieht Vorübergehendes.

Die weblogs der Toten-Heere hat schließlich auch keiner gelesen.

Oder liest Gott wirklich alle Gebete?

Renegatentum

Viele Menschen fliehen nur deswegen in andere Religionen und Mystizismen, weil die Demokratie genannte sich ständig so unerträglich blamiert.

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