Nuit-nalismus

Dienstag, 21. Juli 2009

Zweierlei Imagepflege

Gar manche Mythomanie poliert ihr gekränktes Ich durch Märchen über sich selbst auf.
Solche Lächerlichkeit wird zu Recht nicht für voll genommen und flugs bloßgestellt, damit ihr Urheber sich das nächste Mal gefälligst mehr anstrengt.

Ganz anders, wenn Amerika sein Image durch einen „Strike of the Sword“ (Etappenname für die nächste Afghanistanblamage) aufbessert.
Da ist nämlich ganz umgekehrt die reale Wirkung größer als der damit einhergehende ideelle Bedeutungshof.

Weswegen der von den Miethirnen der Journaille aufgeblasen werden muss.

Die höher organisierten Gehirne
funktionieren nach dem Muster:„Schau, da geht die Sonne auf.“
Fasziniert verbalisieren sie das Geschehen als nachzuvollziehendes Unumkehrbares.

Das macht ihre Wörter immer länger, ihre Begriffe nicht welthaltiger.

Montag, 20. Juli 2009

Gerechter Reichtum

Jetzt regen sie sich auf über die Armutsindustrie, also über die pfiffige Masche, sich die Armut der Hartz—IVer zur ertragreichen, ordentlichen Geschäftsgrundlage auszubauen.

Daß sich noch nie einer über die zwei reichsten Deutschen aufgehalten hat, die mit der Bewirtschaftung der funktionalen Armut zu ALDI wurden, kann ich mir nur so erklären: es gibt in den verrotteten Köpfen meiner Zeitgenossen eine unausrottbare moralische Unterscheidung zwischen guten und bösen Kapitalisten, also keinerlei Wissen darüber, wie es so zugeht hinieden.


Staats-show-spiel
Da machen sie sich sorgenvoll Gedanken über die repräsentative Demokratie! Etwa der Art, dass da ganz viele Repräsentation stattfinde bei ganz wenig Demo.

Vielleicht sollte man ihnen mal sagen: „Thema verfehlt!“
Die Freiheit des Marktes ist das Einzige, was da von mittelprächtigen Staatsschauspielern repräsentiert wird.

Freitag, 17. Juli 2009

Barack Obush

Seine pfiffige neue Sprachregelung für eine lebenslängliche Verwahrung von keiner Schuld Überwiesenen, ja noch nicht einmal irgend eines Verbrechens Angeklagter, sieht den Euphemismus einer „prolonged detention“ vor.

Die Reichen verschanzen sich hinter ihren wachsenden Bollwerken.
Dummerweise ist alle Welt davon überzeugt worden, dass die Armen an all dem Schuld sind, für die man ja schließlich sorgen muss.

Guter Rat
Wenn euch die zunehmenden Obdachlosen ein Gräuel sind, dann kriminalisiert sie doch einfach.
Dann haben die ganz schnell ein Dach über dem Kopf.

Dienstag, 7. Juli 2009

Was ist das?

Was ist das?
stellt der Kritiker seine Frage an jedwedes Objekt.
Und hält so das Eine vom Anderen.

Der Kritiker des Kritikers hat es da leichter, weil er uns alle im selben Boot sehen will, und sich gegen die ungehörige Trennung der Ruderer von den Geruderten aus Gründen der Sicht aufs Große Ganze verwahren muss.

Und bei diesem Geschäft nimmt er sich ausgerechnet dann für voll, wenn er die Ungehörigkeit des Was-ist-das? durch eine eitle Selbstinszenierung ersetzt: „ Wie war ich?“

Montag, 6. Juli 2009

Schimpfen ist eine lyrische Gattung

Meine Mutter kann die Satiriker nicht leiden. Die machen alles schlecht.

Wenn du also wissen willst, mit wem du es in deinem Viertel zu tun hast, schau im Zeitschriftenständer des nächstgelegenen Supermarkts nach, ob die Sicht unserer Mütter den Filialleiter überzeugt hat.

Bei Interesse kann man den Faschisierungsgrad an einfachen Indikatoren ablesen: spielen das Spottgedicht und der Aufschrei, der Threnos und die Elegie überhaupt noch eine Rolle neben den wohlfeilen Witzen über den selben Gegenstand?

Oder werden nur noch Epinikien und Hymnen psalmodiert?

Wenn Thersites wegen mangelnder Popularität einen niedrigen Akzeptanzgrad aufweist , steht ein weiteres Karthago zur Vernichtung an.

Ach, das haben Sie doch schon gelesen?
Man kann das gar nicht oft genug ...

Montag, 6. Juli 2009

Schimpfen ist eine lyrische Gattung

Schimpfen ist eine lyrische Gattung

Meine Mutter kann die Satiriker nicht leiden. Die machen alles schlecht.

Wenn du also wissen willst, mit wem du es in deinem Viertel zu tun hast, schau im Zeitschriftenständer des nächstgelegenen Supermarkts nach, ob die Sicht unserer Mütter den Filialleiter überzeugt hat.

Bei Interesse kann man den Faschisierungsgrad an einfachen Indikatoren ablesen: spielen das Spottgedicht und der Aufschrei, der Threnos und die Elegie überhaupt noch eine Rolle neben den wohlfeilen Witzen über den selben Gegenstand?

Oder werden nur noch Epinikien und Hymnen psalmodiert?

Wenn Thersites wegen mangelnder Popularität einen niedrigen Akzeptanzgrad aufweist , steht ein weiteres Karthago zur Vernichtung an.

Alles was zählt

Das unterm Strich
Zahl ich.

Lasst euch nicht erzählen, die Begleichung fremder Schulden sei eine Seifenoper.

DEN Deutschen gibt es nachweislich nur im Plural der Horde.

Bei der hier anzuratenden Einzelfallprüfung erschrickt man jedoch.
Wie über die Lemuren beim zum fünfzigsten Male sich jährenden Klassentreffen.

Untergrund-Journalismus

Neuerdings beschäftigt man sich mit dem Fakt, dass es neben den mainstream-Medien auch Video-Aufzeichnungen und Handy-Fotos von nicht eingebundenen Immerzu-aa-Dabeis gibt.
Das solle die Machthaber fürchten lehren, wenn weltweit die sichtbar gemachte Gewaltausübung publiziert werde.
Von all den erschreckend primitiven Argumenten, die es mit der eingebildeten Kontrolle durch die so-und-so-vielte Macht haben, ist vielleicht dies das am wenigsten unglaublich dumme:
Worin besteht eigentlich und begrifflich der Unterschied zwischen Sichtbarkeit der Gewalt und ihrem strategischen Unsichtbarmachen?

Freiheitsapostel

Derzeit kann man über den Gebrauch der Freiheit viel lernen. An Madoff einerseits und Michael Jackson andererseits. Überaus rührige Opfer beide.

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Gruß http://opablog.twoday .net/stories/42987938/
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kranich05 - 3. Okt, 11:18
SpinnewippGrüße
Hallo Gitano, am Ende dieses Blogs- den einzigen den...
cadiz - 26. Sep, 17:39
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