Naseweisheiten

Dienstag, 29. Juni 2010

Urbi et orbi

Was pro domo gut ist, braucht noch lange nicht pro mundo zu taugen.

Es ist das generöse Herz des Aufklärers, das der Welt gerne Vorschriften der empfehlenden Art machen möchte.

Und dennoch stimmt in der Nähe wie in der Ferne:
An der ewigen Baustelle des Idealismus werden nicht etwa Luftschlösser gebaut, sondern Luftschlösser aus Kasernen.

Stabilität
Ein Terminus der Staatskünstler, die sich bei der unvergleichlichen Struktur der Ameisen- und Bienengesellschaften Rat suchten und gefunden haben.

Schicksal geht so:
Vorher weißt du nie, was sie mit dir schon wieder Sinnvolles anstellen werden.
Hinterher wird deine Deutung das abermals umfassend verstanden haben.

Standpunkt
Am Standpunkt fällt seinen Inhabern nie dessen geringer Umfang gegenüber dem Horizont auf. Im Gegenteil: da sie ihn haben, erzählen sie sich und einander hämische Geschichten über Utopien und Tauben auf dem Dach, die man schon tief fallen gesehen hat.

Zwischen der Verteidigung eines Standpunkts und der Verfügung über einen Horizont liegt der Entschluss, alles denken zu wollen, auch auf die Gefahr hin, nichts davon zu haben.

Es zeugt von guter Kinderstube, sich nicht auf der Gewissheit ertappen zu lassen, wie sehr man schon wieder Anlass zum Neid auf sich selbst hat.

Montag, 28. Juni 2010

Idealismus ist tödlich

"Solange Soldaten aus Solidarität eingesetzt werden", lese ich Herrn Gauck zu Afghanistan sagen, könne er „eine Beteiligung nicht verurteilen.“
Wer hingegen der verdammten Konkretheit des täglichen Lebens etwas an triftiger Auskunft abgewinnen kann, wird um ein Urteil über das Lebensfeindliche am gedankenlosen Idealismus nicht herumkommen.
Idealismus ist so sehr die bloße mechanische Negation als Schwänzchen hinter allem Vorfindlichen, dass seine allgemeine Reputation eigentlich nur auf seinen widerlichen Automatismus zurückgeführt werden kann.

Bei der Abdankung der DDR hörte ich aus dem Munde von Sozialisten des öfteren, dass die Menschen eben für den Sozialismus noch nicht die nötige moralische Reife besäßen.

Wie besessen muss man eigentlich noch reifen, um die westliche Moral endlich auch offiziell abdanken zu sehen?
Sechs, statt mickriger 5 Millionen getöteter, verstümmelter, gefolterter und verschleppter Iraker?

Jene freiwillige Abhängigkeit, die jeden verfügten Zwang als anzunehmende Herausforderung interpretiert, wird aus moralischen Gründen auch dabei nicht stehen bleiben können.

Small talk
Die informell über den Markt vermittelte Gesellung legt sich den Zwang auf gänzlich zwanglos zu erscheinen.

Wer nicht durchscheinen lässt, dass dieser Zwanglosigkeit Selbstzwang zum Grunde liegt, heißt urban bis in die Knochen.

Leibwächter
Sind jene Luschen, die einer anderen Lusche signalisieren, dass sie von besonders schützenswürdiger Wichtigkeit sei.
1. Dem kann man entnehmen: Unsere Herren wissen also, was sie den Leuten antun.

2. Dass auch der Bundespräsident und andere Pop-Idole der Abschirmung bedürfen, bedeutet nur, dass sie einfach nicht genug Spucke haben, sich der Zudringlichkeit von Idioten zu erwehren.

Normalität
... Für Psychologen jedoch ist ein gesunder Geist auch nur eine Einbildung, die noch nicht gründlich genug untersucht wurde.

Skepsis
Paragraph 1 im Handbuch des guten Tons für Denkensdenker.
Bei Fragen nach dem Sinn des Kriegs und anderer Lebenserschwernisse sieht übrigens Paragraph 2 des selben Knigges den leichtherzigen Verzicht darauf vor.

Als philosophischer Standpunkt ist Skepsis übrigens die Widerlegung ihrer selbst, was sie aber nicht weiter stört: "Nix Genaues kann man nicht wissen, aber das weiss ich genau."

Samstag, 19. Juni 2010

Memorabile zur Wahlfreiheit

Die Lobredner der Freiheit können sich gar nicht genug tun mit dem ernst gemeinten Hinweis, dass es einem ja durchaus frei stehe, den Fernseher per Knopfdruck zu deaktivieren.

Ich entsinne mich nicht, den Fernseher für eine 24-stündige Bestätigung meiner Freiheit angeschafft zu haben.

Die Lobredner der Freiheit können sich gar nicht genug tun mit dem ernst gemeinten Hinweis, dass es ja jedem durchaus frei stehe, den Affenfelsen per Wahlkreuz zu deaktivieren.
Ich entsinne mich nicht...

Klarstellung zu den westlichen Werten
Weil das all zu schnell vergessen wird in den gedächtnisschwachen Aktualitätsphantastereien: westliche Werte sind nicht etwa solche, die sich exportiert gehören in den um Heilsbotschaften flehenden Osten des Globus.

Westliche Werte sind im Dreck der Territorien östlich vom Westen zu finden, worauf der Westen wegen der Überlegenheit seiner Demokratiekulturdemokratie (sic!) Anspruch hat.

Theorie
Früher: der im Gedanken erfasste Gegenstand;
Heute: die Aufhebung aller mehr oder weniger genauen Kenntnis des Gegenstands zugunsten eines freien Entwurfs von Zusammenhängen, in denen er vorkommt.

Grund: die Erforschung der Grundlagen und Reproduktionsregeln moderner Staaten ist mit ihren - sehr zwiespältig aufgenommenen - Resultaten längst abgeschlossen.

Also widmet man sich lieber der davon unabhängigen Lehre von Lehrmeinungen darüber.

Man traut seinen Augen nicht!
Im Reiche des Geistes gibt es nun wirklich viel krauses Zeug.
Aber der höchste jener Berge, die immer nur Mäuse gebären, ist .... der Dogmatismus des Skeptikers.
Von mir aus kann er sich seinen warnend erigierten Zeigefinger dorthin stecken, wo wir die Mäuse herkommen sehen.

Marxexegeten
Bieten einen erheiternden Anblick.
Gib ihnen ein Mathematiklehrbuch in die Hand, und sie werden sich still in eine Ecke setzen und daran herumhermeneuteln, dass die Schwarte in ihren Händen nur so lacht.


...so biete ihm auch dein zweites Auge dar.“
Unter den Leuten, die neben ihrer zwangsläufig getätigten Moralität auch noch Zeit finden, sich für die Moral theoretisch zu interessieren, herrscht wenigstens insoweit Einigkeit, als sich ihnen Moral als ein Appell an eine zu erbringende Willensleistung darstellt.

So ist etwa die Moral einer Truppe hoch einzuschätzen, wenn sie das ausgebliebene Mittagessen durch stramme Haltung ersetzt, und nicht etwa darauf verfällt, das Offizierscasino zum Kartoffelschälen zu verknacken.

Andererseits fragt man sich natürlich schon, ob man den hierzu benötigten Willen nicht vielleicht doch für etwas Vernünftigeres benützen könnte, als auch noch die andere Wange hinzuhalten.


Hallo, ist da draussen noch wer?
Also ich bin jetzt mal wieder auf der Walz.
Ihr Plaudertaschen müßt also jetzt eine ganze Woche woanders rumtratschen.
Melde mich wieder am 28. Juni.

Donnerstag, 17. Juni 2010

Zumutbarkeitsregelung

Pflicht ist das Recht anderer auf unsere Lebenszeit.

Dialog:
A: „Eine generelle Abschaffung von Moral und Recht strebe ich (heute noch) nicht an, sie lieferte Individuen an das WOLLEN der Stärkeren aus, die ihnen sodann vorschrieben, was sie für diese Stärkeren zu tun hätten.“

B: Das ist als Absichtserklärung eine merkwürdige Stellungnahme.

Wo in aller Welt gibt es in diesen moralverseuchten Hirnen solche hirnrissigen Projekte, den Inhalt und die Form ihres täglich neu in Gang gesetzten Verarbeitungsmodus von nicht zustimmungsfähiger Realität abzuschaffen?

Wo in aller Welt, sind die Individuen NICHT dem Wollen derer ausgeliefert, die für das Geltendmachen ihrer Willensinhalte auch über die nötigen Mittel verfügen?

Man könnte aber über die Mittellosigkeit der rechtsstaatlich Entmachteten sich so seine Gedanken machen.
Möglicherweise ist ja das Missliche die Einbildung der umlaufenden und täglich neu geschürten Moral, dass sie alle Mittel in der Hand hätte, wenn sie weiß - und man lässt sie darüber keinbeswegs im Unklaren - was sich gesollt gehört.


Unterschiede
Sagen die Weisen und die Egalitären und die ganz Korrekten, gebe es nicht.
Es gebe nur jeweils anderes. Sagt also die urbane, wohltemperierte Korrektheit. Würden sie gemacht, tut das den Unterschiedenen einen Tort an.

Der Zartsinn widerrät Bevorzugungen vor allem dann, wenn von allem Nicht-Unterschiedenen sowieso die selbe Leistung als Wirkung gewährleistet ist.

Ich gebe zu: mit einer Arschbacke im künstlichen Sauerstoff zu sitzen und mit der anderen auf einer heißen Herdplatte, macht überhaupt keinen feststellbaren Unterschied.

Da mir gerade nach Grobianismen ist: Auch Scheiße ist warm und weich. Ich lehne dennoch lieber am Körper einer Frau.

Wer ich bin?
Ich bin der Gedanke, den du soeben hattest, kurz bevor du dich doch lieber mit was Wichtigem beschäftigtest.

Urteilsaskese
Eine heute als akademische Tugend gehandelte Geisteshaltung, die von einer überwältigenden Enthaltsamkeit in Sachen Gegenstandsorientiertheit zeugt.

Vernünftelei
„Nun sei doch mal vernünftig!“
Der gequälte Ordnungsruf der Eltern lag gar nicht so falsch, wenn er die Vernunft als Anpassungstugend buchstabierte.
Vermutlich ist das wieder so eine Geistreichelei über die Janusköpfigkeit des Vernunftgebrauchs.

Zuversicht
Als Abendbrot ein bekömmliches Schlafmittel.
Als kräftigendes Frühstück zu wenig substanziell.

Dienstag, 15. Juni 2010

Recht auf Werte

Die Bundesregierung garantiert auch weiterhin, und sichert machtvoll das Recht der Armut auf ihre Reichen ab.

Versöhnen
Verbum transitivum
Die Verlaufsform eines tatsächlichen Widerspruchs so lange mit dem Ideal des Gelingens traktieren („Pass bloß auf, dich versöhn ich schon auch noch“!!!), bis beispielsweise Finanzkapital und Hartz IV-Tourismus wie besoffene Zechbrüder eingehenkelt dahintorkeln.

Verständnisinnig
Der Verständnisinnige schlürft dem Hartz IV-Empfänger die Tränen vom Antlitz.

Vertrauen
Mein Vertrauen in den Argwohn ist grenzenlos.

Erfahrung
Lehrt unumstößlich die Gescheiten wie die Dummen: dass wir sie hinter uns haben.

Auch die nächste Wahl wird nur ein weiteres mal den Triumph der Unbelehrbarkeit über die Erfahrung bestätigen.

Seht, da kommt der Träumer daher!

Seht, dort tapst der Träumer daher,
Den Kopf gesenkt, der hängt ihm schwer;

Auf einsamem Pfad dieser Spinner will wandern
Und dünkt sich nicht gleich uns anderen andern.

Er spinnt sich Träume, die lästernd lügen,
Dass Mond und Gestirn vor ihm sich biegen.

Er ist unsres Vaters bevorzugter Sohn –
Zählt ihm gerecht auf den Rücken den Lohn.
(Gustaf Fröding 1860-1911)

Montag, 14. Juni 2010

Vaterlandslos, subst. neutr.

Das, was dir blüht, Geselle, wenn du keine Mittel hast, es zu verlassen.

Vergnügungssucht
Wenn ich die Wahl habe zwischen einem Fernsehspiel und einem Fußballspiel, so wähle ich einen Aphorismus von Karl Kraus.
Das Vergnügen dauert ganz einfach länger.

Zuschauersportberichterstattung
Artgerechte Bodenhaltung im Menschenzoo.

Sport
Erzählt man mir, sei eine Sprache, die ohne Worte Generationen verbindet.
Was müssen diese Generationen gelitten haben, bevor jetzt endlich der Sport auf dem Verbandsplatz (Feldlazarett) so verbissen wortlos sich ans Verbinden macht!

Niveauverlust
Wird gemeinhin mit Popularitätsgewinn bestraft.

Gereimte Ungereimtheit
Wer da glaubt, er sei der Echte,
der allein das Rechte dächte,
weil er für das Gute fechte,

braucht dazu die höh´ ren Mächte.

Lebenskunst
Besteht darin, zuhause geistig rumzuzigeunern, als ob man auf Reisen wäre.

Samstag, 12. Juni 2010

Zweierlei „Komplexitätsreduktion“

Einen Gedanken daraufhin abzuhorchen, inwieweit er mich bestätigt, oder sich gegen meine Vorstellung aufmandelt, also sich an mir und meinem Menschenrecht vergeht, geht schnurstracks an jedem gedanklichen Angebot vorbei.

Es gibt tatsächlich alles, wovon die Geistes- und Gesellschaftswissenschaften daherreden. Man muss eigentlich nur die in ihnen sowieso nicht gegebenen Gründe und ihre obskure Ordnungsstiftung an Stelle des Zusammenhangs der Sache vernachlässigen.
Das lächerlichste daran: das Vorschriftenwesen der METHODIK, eine Art interesseloser Rollator, allerdings ohne denjenigen, der schiebt.

Der Gedanke geht freiweg. Und wo auch immer er hingehen mag, irgendwie scheint er immer einem auf die Füße zu treten.

Competitive Society
Da gibt es so ein paar Schlauberger, die stellen die "Verpflichtung", sich der allgemeinen Moral, dem "Sollen", anzupassen, in Frage, weil es ja eh eine ultimativ gültige, absolute Moral nicht gibt.

Als intellektueller Zeitvertreib scheint mir das ganz unschädlich.

Diese Berechenbaren gehorchen halt dann zwangsweise den geltenden Normen oder bedienen sich auch schon mal manipulativ ihrer Normenkenntnis beim Linken. (Substantivierung einer beliebten Bewährung im „Competitiven“)

Ich fürchte mich eher vor Leuten, die es mit dem Absoluten und dem Ultimativen haben. Da hört sich nämlich alle reflektierte Anwendung verinnerlichter Normen auf, und das distanzlose Engagement der Bekenner flüchtet zu den Fahnen.

Fanatiker
Sind ehemalige grund- und bodenloselose Skeptiker, die endgültig die Schnauze voll von sich haben.

Im Supermarkt
Mama,“ höre ich, ein seine Tränen unterdrückender, sentimentaler alter Herr, einen kleinen Knirps neben mir laut und deutlich sagen “könntest du nicht bitte den hier kaufen?“
Und genau so „matter of fact“:
“Oder können wir uns den auch nicht leisten?“

Für ein gutes Gewissen
Taugt ein schlechtes Gedächtnis
als Ruhekissen.

Sonntag, 6. Juni 2010

"Staatsterrorismus/Verbrecherstaaten!"

Ich kann solchen empörten Redegesten von Volkstribunen insoweit entgegenkommen als tatsächlich jeder Bürger, der sich so aufführen wollte, wie der Staat ihm das vormacht, längst hinter Gittern säße.
Diese unleugbare Genierlichkeit hält mancher Staatsidealismus für hinreichend, seinem Staat mit Vorhaltungen aus dem Strafgesetzbuch zu kommen.

Er kann von Glück sagen, dass sich der Inkriminierte vorbehält, ob ihm das zum jetzigen Zeitpunkt was ausmacht.

Dreierlei Stellung zum Gedanken

Kleinbloggersheim hält die Realisierbarkeit eines Gedankens auf der Grundlage der vorgefunden Bedingungen für das Kriterium seiner Ernsthaftigkeit.

Diese verächtliche Stellung zum Gedanken unterscheidet Kleinbloggersheim doch sehr vom Verfassungsschutz.
Der hält nämlich die nachweisliche Nicht-Realisierbarkeit eines Gedankens innerhalb des gegebenen Bedingungsrahmens ganz umgekehrt für den Nachweis ernsthafter Gefährdungsversuche der Staatssicherheit.

So dass mancher Liebhaber schockierender Gedanken froh sein kann, dass die hierin letztlich entscheidende politische Klasse seiner Sorte Demokratie nicht noch schlechter ist, als sie sich ihm darstellt.

Funktionsweise des Aberglaubens
Weil der größere Haufen seinem Elend immer gleich treu zu bleiben gedenkt, verbleibt er nie lange in Ergebenheit vor seinen eigenen Täuschungen auf den Knien.
Vielmehr wird er immer von einer ganz neuen aufgerichtet und niedergezogen werden.
Warum?
Treuherzig versichert er uns: Von der neuen Regierung ist er noch niemals enttäuscht worden.

Mensch werden
Sei eine Kunst, sagt Novalis.
Damit hat er einen wertvollen Beitrag zur Genese der Neurosen geliefert.

Der paradoxe Tiefsinn des „Werde, der du bist“ verbarg bis dahin verschmitzt die Unmöglichkeit jeglicher Realisierung.
Der Igel ruft prompt „WERDE“, sobald der Hase da „IST“.

Samstag, 5. Juni 2010

EIN SCHNITZEL FÜR DREI (Komödientitel, ARD)

Bei so einem Titel dächte man doch, hier werde es um die g´schpassige Entlarvung von so erhebenden stories wie die vom Hl. Martin gehen. Der teilt seinen Mantel mitten im Winter mit einem Bettler, und jetzt frieren beide erbärmlich. So etwas schreit doch nach einer Demaskierung des Erzählsels als eine intellektuelle Unverschämtheit, die sich so engagiert gegen die Behebung des Problems durch die Produktion und Allokation von Mänteln ausspricht.

Es kommt aber ganz anders.
Die Ausgangsthematik der Armut von Hartz IV-ern und versteckten Langzeitarbeitslosen dient lediglich dazu, Armut als eine schöne Chance, zu ganz großer Mitmenschlichkeit aufzulaufen, auszupinseln.
Technisch läuft das perfekt nach dem Strickmuster der Boulevardkomödie ab.

Zuschauer- und Kritikerreaktionen:
- Das ist schon ein exquisiter Happen Spaß gewesen! Volle Punktzahl.
- Anspruchsvolle Tragikomödie, liebevoll, mit Sorgfalt gemacht mit viel Gefühl für Stimmungen und Pointen...
- Eleganter Hartz-IV-Deutschland nie war.
- Hochkarätige Hauptdarsteller kümmern sich rührend...
- So wünschen wir uns die Truppenbetreuung in unseren Friedenszeiten.
- Weiter so.
-
Völlig unverständlich, wie man anlässlich dieses Anlasses auf eine Ungeheuerlichkeit kommen kann wie die, dass z. B. am Faschismus die Filmkomödien immer noch das beste gewesen seien.
Kann mir einer erklären, was dieser Adorno mit seinem „Fun ist ein Stahlbad“ meinte?

Da ich gerade dabei bin, mir die letzten Sympathien zu verscherzen, kann ich genauso gut Claude Chabrols Filme (mit ihrer idée fixe einer Bourgeoisiekritik) empfehlen. In „Masken“ z. B. lässt er das Unterhaltungsgewerbe sich mit einem einzigen ehrlichen Satz des Showmasters entlarven:

“Wenn ihr glaubt, dass das Herz im Spiel ist, kann man mit euch Schlitten fahren.“

Autorität
Ein ernst zu nehmendes Hindernis für Leute, die das Lernen dem Belerntwerden (sic!) vorziehen.

Die gute Gesellschaft
und die besseren Leute haben nichts dagegen, wenn du sie rettest und ihnen anschließend auch noch die Kastanien aus dem Feuer holst, um sie ihnen zu servieren.

Allerdings werden sie dich sehr wohl spüren lassen, dass du beim Leisten deiner niederen Dienste keine sauberen Handschuhe anhattest.

Und wenn du vom Duschen zurückkommst, sind die Kastanien alle bereits verspeist.

Freitag, 4. Juni 2010

Feindbeobachtung

Abend für Abend hören und sehen wir von jungen Männern an Plätzen, die Front heißen, einander umbringen, anstatt ihre wirklichen Feinde dort, wo sie herkommen.

Bildung
Soweit sie nicht einfach die Ausbildung von Funktionseliten im modernen Staat meint, kommt dieses Ideal immer dann auf, wenn einfach nicht mehr zu übersehen ist, dass zugleich ehrlich UND liebenswürdig zu sein auf die Quadratur des Zirkels hinausläuft.

Siehe auch > Sozialkompetenz

Die Hoffnung
verleugnet ihre Herkunft aus der Angst. Sie verbietet sich die Angst, für die sie alle Gründe kennt.

Wenn die Herrschaft fleht “Werfe den Helden in dir nicht weg. Halte heilig deine höchste Hoffnung,“ dann ist es höchste Zeit seine Hoden in Sicherheit zu bringen.

Tragikomödie
Nichts liebt der differenzierte bürgerliche Geist so sehr wie die Tragikomödie, die ihm seit den "Stürmern und Drängern" für ein Höchstmaß an Einsicht und Realismus steht.
Dabei besagt die Formbestimmung des Tragikomischen doch lediglich, dass der eine Idealismus mit dem anderen, zwar seufzend, aber erschlagen wird.
Dass die frei für sich intrigierende Subjektivität der Komödie - statt auf der ganzen Linie zu siegen - auf die Schnauze fällt, kommt lediglich vom Maß des Tragischen, das die wahre Freiheit im Untergang zu sehen lehrt.

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