Mittwoch, 25. November 2009

Schon ein Hund, dieser Hundt!

Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA), Dieter Hundt, hat am Dienstag vor einer flächendeckenden Kreditklemme in Deutschland gewarnt und mehr staatliche Maßnahmen zur Sicherstellung der Finanzierung von Unternehmen gefordert.

Ein Pfiffikus der edelsten Sorte, dieser Hundt!
Jetzt will er nicht nur seinen Profit, sondern auch gleich noch dessen staatlich abgesicherte Garantie dafür.
Er steht kurz vor der Vollendung des Unternehmer – Ideals, dass die Unternommenen auch noch dafür zahlen müssen.

Ehrenamtlich

Wo das Geld für die Leute viel zu schade ist, reicht es immer noch zum Dünger für die Blütenpracht des Gemeinschaftsideals.
Und so mancher Hartz VI er wird hier endgültig fündig auf der Suche nach dem Lebenssinn.

Jetzt denkt natürlich jeder, ich wollte mal wieder den edlen Opfergedanken etwas tiefer hängen.
Falsch! Wenn es denn unbedingt um schöne Gelegenheiten zur selbstlosen Hingabe gehen soll, dann wäre es mir aber schon lieber, man würfe sich nicht ausgerechnet an den Staatssäckel weg.

Mich gibt’s doch auch noch!

Zum Anerkennungsproblem

Wenn du Wert darauf legst, erfährst du im Auge des Anderen deinen Wert.

Der schwankt und bleibt schon mal ganz aus.

An dieser windigen Ecke lauern dir die Pfaffen auf mit einer Totalanerkennung deiner looser-Stigmata: GOTT LIEBT DICH.

Da muss man sich halt wieder mal entscheiden.
Zwischen Realitätscheck und Selbstauslieferung.

Interessenvertreter

Machen sich stark für untergepflügte Interessen und machen viele Worte für Interessen, die ihre gar nicht sind.

Das sind die Gründe, warum deine auf der Strecke bleiben.

Dienstag, 24. November 2009

Robin Hoods Helfersyndrom

Eine herzensgute - aber sonst im Kopf nicht ganz richtige - Bankerin hat sich gedacht, man könnte doch mit etwas Geschicklichkeit verarmten Kreditbedürftigen etwas zur Verfügung stellen aus den ohnehin bloß rumliegenden Summen der dicken Konten.
Für diese selbstlose Erfüllung ihrer Christenpflicht hat man sie jetzt wegen Untreue bestraft.

Dass sie ihren Beruf aber auch so sehr missverstehen konnte!
Kredit heißt doch nicht: “Du brauchst Kredit? Da hast du ihn.“
Krediteure leiden doch nicht unter Samaritismus.

Im Gegenteil, wenn du ihn am allernötigsten brauchst, gibt dir bestimmt kein vernünftiger Banker auch nur einen Cent.
Kredit heißt: „ Ich glaube dir, dass Du mir die verliehene Hauptsumme mit Zins und Zinseszins aus deinen vielversprechenden Geschäften wirst zurückzahlen können.“
Der Witz an der ganzen Angelegenheit ist der Profit, um dessentwillen die Veranstaltung sich durch die Jahrhunderte hinzieht. Und doch nicht die Versorgung von Hungerleidern mit Geld. Das wäre ja die Selbstabschaffung des Systems. Der reine Kommumistmus!
Ein Bankier ist ein Mensch, der seinen Schirm verleiht, wenn die Sonne scheint, und ihn sofort zurückhaben will, wenn es zu regnen beginnt.“ Mark Twain

Festung Europa

Vor 20 Jahren fiel die Mauer.

Der Unterschied zu heute?

Jetzt mauern die Vielen. Denn Handwerk hat goldenen Boden.

Dies ist keine Anprangerung (Lieblingsbeschäftigung der politisierten Blogger!), sondern die Feststellung eines Begründungsverhältnisses.

Wenn man daherredet wie die Realität, wenn sie mal ehrlich Auskunft über sich gibt, wird man automatisch der Parteinahme für sie verdächtigt.
Schlagender Beweis dafür, dass beim Alltagsverbrauch des Kopfes Denken und Parteilichkeit sowieso das selbe sind.

Smalltalk

Der kleinste gemeinsame Nenner informeller Gruppierungen, die beim Sprechen allerlei Anlässe entdecken würden, sich gewaltig in die Haare zu geraten.

Ergo:
Soziale Grundkompetenz der Klassengesellschaft.

Katholische Soziallehre

Das Schaf im Wolfspelz

Montag, 23. November 2009

Amtseid im Klartext

Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle derer,
welche die Wirtschaft heißen, widmen
und diese Leistungsträger mehren,
die Ansprüche nutzloser Leistungsempfänger von ihnen wenden,
die Anwendung der Gesetze der Freiheit gegen jedermann wahren
und vor jedermann
mit einem Höchstmaß an Verantwortung
verteidigen,
meine Pflicht zur Ausübung legitimer Gewalt gewissenhaft erfüllen
und Gerechtigkeit gegenüber jeder sich bildenden Mehrheitsmeinung üben
werde.

„Bahnchef Grube besiegelt Milliarden-Engagement in Katar“ (SpOn)


Und Verkehrsminister Ramsauer legt nach, dass „das Engagement in Katar, in wirtschaftlich schwierigen Zeiten in der Bundesrepublik Arbeitsplätze sichern hilft.“

Jetzt, wo endgültig klar ist, dass das verabscheuungswürdige Engagement von Leuten, die sich um Sachen kümmern, die sie gar nichts angehen, mit dem wohlverdienten Ableben der Intellektuellen seine historische Stunde hatte, bricht sich endlich das richtige Engagement weltweit Bahn zum Wohle der Arbeit.

Sonntag, 22. November 2009

Totensonntag

Heute begehen wir mal bloß die Toten.

Am Totensonntag ist schulfrei.

Damit wir der unvorsichtigerweise Entschlafenen der Befreiungskriege seit Napoleons hundsgemeiner Gefallenenproduktion gedenken.

Auch die Befreiung in weiteren Freiheitskriegen wird ohne Krieg freilich nicht zu kriegen sein.

Gedenken wir ruhig schon mal auch der künftig anfallenden Toten der kommenden Freiheitskriege.

Maßgaben eines Maßinhabers

Unser neuer Finanzminister sagt den Bankern mit seiner gefürchteten „intellektuellen Wucht“ (Spiegel) nach, da hätten “viele den Unterschied zwischen einem gesunden Egoismus und Gier nicht verstanden“.

Wir haben ihn auch schon erlebt als Besitzer des gesundheitsförderlichen Maßstabes
- für den Unterschied zwischen dem Gebrauch von gesundem Menschenverstand und einem „intellektuellen Kritikaster“-
- für den Unterschied von gesunder Religiosität und ihrer staatsabträglichen Variante bei Muslimen
- für den Unterschied von gesunden 100.000 hier und verbrecherischen Summen dort...
-
Zwar wird er uns wohl kaum verraten, wo genau der Umschlagspunkt von positiver Quantität in miese Qualität liegt. Das braucht er aber auch gar nicht, denn er ist eben ein Maßgeblicher nur für die Unmaßgeblichen.

Man kann es auch unfein, aber punktgenau ausdrücken: die intellektuelle Wucht der Mentalität eines Arschaufreißers hat nicht vor, dem Finanzkapital wehzutun.

Ideal

Maßstab, an dessen Eingebildetheit sich alle Realität angeblich blamiere.
Daraus folgt: die Realität könnte ruhig öfter darauf hinweisen, dass das Ideal sich seiner umfassenden Unzuständigkeit schämen sollte.

Stabile Verhältnisse

Circa 17 Millionen statistisch erfasste Amerikaner hungern derzeit zeitweilig, damit die Krise sie unbeschädigt überlebt.

Während die Bonuszahlungen an die Banker um 40 % steigen, damit der Schaden der von ihrem Tun Abhängigen nicht etwa in die Krise gerät.

Samstag, 21. November 2009

Populismus

Das, was der politische Gegner treibt, wenn er das selbe macht wie du.
Wie man sieht, ein hauchfeiner, aber gewaltiger Unterschied zum Demokraten.

Selbstmord

Darüber hatte man sich neuerdings mancherlei Verständnisvolles anzuhören.
Dabei ist die einzig entscheidende Sicht die der Staatsbürgermoral: da entzieht sich einer unserem Anspruch auf ein Bündel von uns zu Recht erwartbaren Leistungen.

Aus der Verweigerung des Selbstmörders, seinen Pflichten pünktlich nachzukommen, jetzt eine Kritik an unseren Erwartungen zu drechseln, liegt genauso verständnisvoll daneben.
Eine Kritik, die im Augenblick ihres Vollzugs sich selber auslöscht, taugt für nichts.

Dienstag, 17. November 2009

Farid ud-Din Attar

im “Buch der Leiden”
über die conditio humana:

In drei Dunkelheiten, ein Same ohne Herz und Religion,
Gepreßter Schlamm, in Brackwasser getaucht,
Wurd’ er geschlagen hin und her wie eine Kugel beim Spiel,
Damit von Beginn an er die Verwirrung lerne.

Gewachsen im Blut, neun Monate lang,
Nahm er zur Speis’ der Gebärmutter Blut.
Was ihm dort widerfuhr – frag’ besser nicht.
Vom Leibe sprach ich dir, seine Seele – frag’ besser nicht.
Kopfüber stürzt’ er aus dem Schoß der Mutter,
Nur damit er im Blut wieder lande.

Da schon sein Anfang aus Abwasser bestand,
Erspar dir, auf Reinheit zu hoffen.
Ein Spielball, gewann er die Stöße lieb von hier und von dort,
Soll heißen: zur Natur ward die Verwirrung ihm.

Neun Monate verbracht’ er im eigenen Blut,
Soll heißen: Blut zu fressen, damit fängt alles an.
Kopfüber in die Welt geworfen, in Blut getränkt,
Soll heißen: mit der Trennung beginnt es, mit der Verkehrung.
Tränend sucht’ er dann mit den Lippen die Milch,
Soll heißen: weine, weil du von der Gattung der Säuger bist.
An die Brust gekrallt, sah er außer Schwärze nichts,
Soll heißen: nun lebe, bitter und finster.

Als Kind rannt’ er, verweilte nie,
Soll heißen: fern ist den Kindern der Seele Ruh’.
In der Jugend verging er, so fremd fühlt’ er sich,
Soll heißen: nichts ist die Jugend als ein Pfad der Verirrung.
Alsbald ward ihm sein Verstand vor Alter quer,
Soll heißen: erwart’ nicht Seligkeit dir vom närrischen Greis.
Ratlos sank er am Ende in sein Grab,
Soll heißen: von Seele und Reinheit fand er nie eine Spur.

Regierungserklärung

Erklärt wird da gar nichts.
Weil, erklären, das geht ja gar nicht. Höchstens hinwegerklären, das geht schon, aber allemal.
In der – nennen wir es mal lieber - Deklaration macht die Staatsgewalt klar, wie diesmal die Freiheit der Einen gegen die der Anderen in Stellung gebracht werden wird.
Und die Sicherheit wird wieder mal keine sein, vor der du dich in Sicherheit bringen könntest.
Soviel ist allemal sicher.

Montag, 16. November 2009

Volkstrauertag

Die Bedrohungslage Deutschlands zeigt, dass die Taliban unsere Sicherheit eingekreist haben und unsere glaszarte Freiheit zerteppern wollen.
Daher betont der Kriegsminister, dass auch die künftigen Toten schon heute unseres Einsatzes bedürfen, sie zu verteidigen.

Ferner fanden genehmigte Heldengedenkärsche ihre Statt.

Denken kann jeder

Nur falsch denken,
das will mühsam gelernt sein.

Arschkriecher

Manche meinen ja, wir wären alle Arschkriecher.
Nach meinen Erfahrungen stimmt das nicht.
Meine diesbezüglichen Versuche, es auch mal warm und gemütlich zu haben, scheiterten immer an dem verschlusssicheren Gewimmel meiner Kollegen gleich hinter dem Sphinkter meiner Chefs.

Sonntag, 15. November 2009

Nicht ganz bei Troste

So viele der Worte wie nie,
selbst in arschlochfreien Zonen!
So wenige der Gedanken, die
anzuhören sich lohnen.

Bei all den vielen, guten Gedanken,
die einer sich so macht,
hat er´ s doch genauso viel wenig
zu richtigen gebracht.

Da hängt doch nix von ab, ey!
Schneutz´ dir die Nase und
hör auf zu heulen. Hey,
du sentimentaler Hund!

"Guttenberg frühstückt mit seinen Soldaten"

Besorgt fragt sich BILD:
"Kann man mit so einem Frühstück den Krieg gewinnen?"
So ganz anders, dieser Gutsherr, als die Generäle, die im Casino von Ordonnanzen bedient werden! Er wird jetzt nicht mehr von den Bankern und Klassenbrüdern versuchsweise verfrühstückt, sondern fraternisiert mit unseren Furchendackeln. Wie halt die Frontkameradschaft so zusammenschweißt, gell!?
Das Wichtige an Kriegen ist übrigens, dass man mit den wohlgefüllten Därmen eines demokratischen Bürgers in Uniform sterben geht, obwohl gar kein Krieg nicht da ist.

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