Sonntag, 20. Dezember 2009

Ganzheitlich

Der ganzheitliche Denker gibt uns zu verstehen, dass, was auch immer einer sage, das nur eine Teilwahrheit sei.
Der mit solchem salomonischen Bescheid über die Nichtigkeit jeder Aussage, ganz gleich in welcher Form, Abgespeiste, wird gut daran tun, nicht nach der ganzen Wahrheit zu fragen, die ja wohl das Maß für das ungünstige Urteil abgibt, denn die ist – wie gehabt - leider nicht zu haben.
Ganzheitsdenker sind also im ersten Schritt sehr anspruchsvoll, verwerfen aber im zweiten flugs den eigenen Maßstab aus Bescheidenheit.
Das ergibt als Gesamtbild ein sehr gesittetes Denken, dessen Methodologie es schafft, höchste Ansprüche mit extremer Bescheidenheit unter einen Hut zu bekommen.
Es handelt sich dabei um die Kunst, über nichts zu sprechen, aber darin immer recht zu behalten, und seht nur! wie amüsierend der Mann sich in Verschwiegenheit übt!

So werden der vornehm zurückhaltende Ganzheitsdenker und der geschwätzige Teilwahrheitskrämer sich immer fremd bleiben und sich nur im Amüsement übereinander aneinander erfreuen können.

Ishmael und der Nachteil des Vorteils

Den anderen Tag ließ sich Ishmaels Freundin Fatima vom Mullah dazu hinreißen, dem Hörensagen Glauben zu schenken, dass die Religion doch mancherlei Vorteile biete.
- „Mein lieber Ishmael,“ dozierte sie der Weisheit voll: “Beim Vergleich mit den vorstellbaren Nachteilen entdeckt man doch sehr schnell, dass man lieber einen Vorteil bilanziert.“
- „Ganz recht", pflichtete Ishmael Fatimas Logelei gutmütig bei : „Es leuchtet unmittelbar als nützlich ein, dass man mehr hat, wenn man weniger von was hat.“
- „Na siehst Du!“
Und weil dieser sein ironischer Hinweis auf die Öde des Vergleichswesens, dem auch jede Absurdität im interessierten Vergleich zum trostlosen Trost gereicht, noch immer nicht fruchten wollte, legte er - nicht mehr ganz so friedfertig - nach:
- „Da ist ja was dran an deiner Nützlichkeitserwägung. Man kann sich schon aus freien Stücken die rechte Hand abhacken und Hakim, dem Bettler, Gesellschaft leisten. Der Vorteil liegt auf der Hand, sosehr dieselbe auch weg ist.
Arbeiten müssen jetzt deine Kinder gehen.“

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