Offener Schluss
Küste. Sandstrand.
Da drüben sitzt, halb liegend und mit dem Kopf beiseitegekippt ein vor Müdigkeit in sich zusammengesunkener Mann.
Halt nein, beim Näherkommen ist das ganz einfach ein phantastisch in sich gedrehtes Stück Treibholz.
Es ist also nicht die Phantasie, die uns einen Streich spielt. Die „Phantasie“ hatte die Natur, die mit dem zufällig Vorgefundenen spielte.
Worauf hingegen absoluter Verlass ist: die reduktionistische Arbeit des menschlichen Geistes, der in seiner unglaublichen Primitivität alles, aber auch wirklich alles Unbekannte auf ein ihm längst Bekanntes zurückführt.
Der formal offene Schluss der minimalistischen Kurzgeschichte ist demnach gar keiner. Jede beliebige Interpretation beweist, dass die fehlenden sieben Achtel des Eisbergs verlässlich in die moralische Botschaft aufgelöst werden, und wo sie eigentlich auszuschließen wäre, als das anzumahnende Desiderat zu lesen sei.
Man mache die Probe aufs angeregte Exempel bei den short stories der heutigen Abendnachrichten.
Da drüben sitzt, halb liegend und mit dem Kopf beiseitegekippt ein vor Müdigkeit in sich zusammengesunkener Mann.
Halt nein, beim Näherkommen ist das ganz einfach ein phantastisch in sich gedrehtes Stück Treibholz.
Es ist also nicht die Phantasie, die uns einen Streich spielt. Die „Phantasie“ hatte die Natur, die mit dem zufällig Vorgefundenen spielte.
Worauf hingegen absoluter Verlass ist: die reduktionistische Arbeit des menschlichen Geistes, der in seiner unglaublichen Primitivität alles, aber auch wirklich alles Unbekannte auf ein ihm längst Bekanntes zurückführt.
Der formal offene Schluss der minimalistischen Kurzgeschichte ist demnach gar keiner. Jede beliebige Interpretation beweist, dass die fehlenden sieben Achtel des Eisbergs verlässlich in die moralische Botschaft aufgelöst werden, und wo sie eigentlich auszuschließen wäre, als das anzumahnende Desiderat zu lesen sei.
Man mache die Probe aufs angeregte Exempel bei den short stories der heutigen Abendnachrichten.
gitano - 8. Mai, 10:42