Mittwoch, 5. Januar 2011

Verachtet/ verächtlich

Der Unterschied mag dem moralisch gestimmten Gemüt ein vernachlässigbarer sein.
Und doch ist er einer ums Ganze.
So lange der Mensch eine verachtete Quantité négligeable in den Händen der Sachzwangverwalter ist, befällt einen die gute Lust, diesen Verächtern etwas über den Zwang in ihren Sachen zu erzählen.

Programmatisch ganz anders gelagert und zu anderem aufgelegt zeigen sich Leute, die es gänzlich verächtlich finden, wie sich die Verwalteten aufführen. Ihre Menschenfeindlichkeit geben sie als moralisch angesagte Strafpredigten zu verstehen. Ihre satirische Schelte des verächtlichen Untertanen verpasst völlig, dass sie damit auf der Seite der Verächter stehen, nur ohne deren Gewaltmittel.

Das macht aus ihrer Sardonik ein Steckenpferd, das den oktroyierten Status der Verachteten einfach nicht ernst nimmt.

Die Wörter und die Sachen
Alles ist schon mindestens einmal, und richtig, und meist bereits vor langer Zeit gesagt.
Was die darin beredeten Sachen betrifft, hat man den Eindruck, der erstaunte Zeitgenosse höre von ihnen das erste Mal.

Regelgehorsam in Stuttgart
Wer Lust bekommt mitzuspielen, kommt schon wieder zu spät.

Der Trigema - Affe
lehrt: Wenn die Moral einen Konkurrenzvorteil verspricht, wäre es blöd, sich ihrer keusch zu enthalten.

Den Systemverbesserern ins Poesiealbum
Wirklich wichtige Probleme können nicht in dem Rahmen gelöst werden, der sie hervorgebracht hat, meinte Albert Einstein.
Und der war ganz bestimmt kein Revolutionär.
Und von einem Jenseits der Handzahmen ließ der sich als Wissenschaftler auch nichts träumen.
Zumindest nicht in diesem Satz.

Aufgelesen
"Die wirksamste und zäheste Form des Kampfes gegen die Befreiung besteht darin, den Menschen materielle und geistige Bedürfnisse einzuimpfen, welche die veralteten Formen des Kampfes ums Dasein verewigen.“
(Marcuse: Der eindimensionale Mensch)

Das Problem für Leute, die damit lieber Schluss gemacht sähen, und sich als Antidote verabreichende Impfärzte verstehen, besteht aber darin, dass es schon zu Zeiten der ersten Impfung keinen Impfzwang gab.
Wer die erste wollte, verbittet sich vermutlich die zweite.

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