Donnerstag, 9. Dezember 2010

PRAKTISCH

"Nach den Definitionen in den Wörterbüchern handelt es sich hier um nichts weiter als den Gegensatz zum sogenannten Theoretischen, übrigens eine nicht minder schätzenswerte Sache.

Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, erscheint der praktische Mensch als das Werkzeug zur Verwirklichung einer Idee oder zur Anwendung eines Gesetzes. Der praktische Mensch im höchsten Sinne wäre demnach der Henker.....

Im Grunde ist der praktische Mensch der eigentliche Halbgott der bürgerlichen Welt, der moderne Ersatz für den Heiligen. Die meisten zeitgenössischen Denkmäler werden zu Ehren praktischer Menschen von anderen praktischen Menschen, errichtet, die ihr Handwerk verstehen und keine Schlafmützen sind.
Ein Hausherr, der mitten im Winter die Kranken und Hungernden auf die Straße werfen lässt, ist ein durch und durch praktischer Mensch, ... Was diesen Mann so hoch hebt, ist, dass er ein Herz hat, manchmal sogar ein überaus gefühlvolles Herz, und dass er sich Zwang antun muß, um nichts davon merken zu lassen..."
(Leon Bloy)

Mehr Kuhstallwärme der Moral!

Sprich über die Stille, und sie ist weg.
Sprich über deine Tugend, ....

... damit sie sichtbar werde.

Das ist nicht bloß so dahingesagt.
Wenn ich ausnahmsweise mal eine meiner Entschlüsselungen der Subtexte des Zeitgeists selbst interpretieren darf: Da haben die Freunde der Reflexion und der geistigen Selbstbewahrung geglaubt, oder doch wenigstens unentwegt kolportiert, dass es ein Signum ihrer Gebildetheit und der ihrer Schichtzugehörigen sei, im Vergleich zu den depperten Prolls als so was von edel aufzufallen.

Und jetzt liest man kultursoziologische Studien, die aus der Mietfeder von ganz eingefleischten Materialisten stammen müssen. Bei Leuten mit einem Nettoeinkommen über 2500 pro Monat, also bei Leuten, deren - von der Gesellschaft weitgehend mitgetragene - Bildungskosten so verdammt hoch liegen, dass sie besser nicht auswandern sollten, verschärft sich der ideologische succurs zum „Klassenkampf von oben“ mit dem ansteigenden Anfall von millionenfachen Nichtsnutzen, schlecht riechendem menschlichem Müll, zu nichts nützen Essern und anderem überflüssigem Ballast.
Am Schulsystem kann dieser Rückfall in die niedersten Instinkte nicht liegen, das liest dermaßen an den Rampen aus, dass hinterher nur noch eine Elite herausschaut, die dann auch so wie gewünscht ausschaut.

Am staatskirchlich geförderten, aufopferungsvollen Aktivismus der Glaubensfunktionäre kann es eben so wenig liegen, dass das Bewusstsein verschwunden ist, wem sich die Freiheiten der ausschließlichen Solidarisierung mit sich selbst verdanken.

Da rät es sich einfach nicht an, sich mit einem „Jetzt erst recht“ des sich selbst genießenden Moralpredigertums zu beflecken.



„Reproduktionsverhalten“
Es gibt Tiere, die in Gefangenschaft sich weigern, ihr Schicksal auch noch per Fortpflanzung fortzupflanzen.

Das ist es eben, was das freie Mensch vom Tieren unterscheidet.

Brillanz
Ein Feuerwerk, schön anzuschaun.
Davon unbeeindruckt ziehen die Sterne ihre Bahn.

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