Ein Jataka
Einst wandelte Buddha durch ein Dorf.
Ein Vater, der schon zwei Söhne an ihn verloren hatte, die ihm nun bei der Feldarbeit fehlten, kam wütend auf ihn zu und beschimpfte ihn: "Du hast kein Recht, andere zu belehren. Du bist genauso dumm wie alle anderen auch!" So schrie er. ,Du bist nur ein gemeiner Schwindler, der mir meine Söhne zu Faulpelzen gemacht hat!"
Buddha ließ sich durch diese Beleidigungen nicht kränken. Stattdessen fragte er den Mann:
"Sage mir doch einmal, wenn du für jemanden ein Geschenk kaufst und der Betreffende nimmt das Geschenk nicht an, wem gehört dann das Geschenk?"
Der Mann war von der seltsamen Frage, die ihm da gestellt wurde, überrascht und antwortete: "Mir würde es gehören, denn ich habe es ja schließlich wieder und noch!"
Buddha lächelte und sagte: "Das ist richtig. Und genauso ist es mit deiner Wut. Wenn du wütend auf mich bist und ich mich dadurch nicht beleidigen lasse, dann fällt deine Wut auf dich zurück.
Sie ist und bleibt deine."
Das ist eine sehr hübsche Geschichte, die erklärt, warum ich ein Buddhismussympathisant bin, aber normalerweise die Hochnäsigkeiten der Buddhisten einfach nicht ausstehen kann.
Diese Pseudo-Souveränität des ethisch Höherstehenden ist nämlich ganz frech und frei durch eine hinterfotzige Medisance erkauft, die keineswegs als bloßes Konkurrenzgebaren unter Pfaffen aufgefasst werden will.
Über den Angelpunkt der perfiden Unterstellung eines moralischen Anliegens beim Gegenüber sichert sich diese Lehr-Erzählung nämlich einen uneinholbaren Vorsprung vor jeder Diskussion über das anstehende Problem, das von vornherein ins Unrecht gesetzt ist.
Der Vergleich des Antrags unversöhnlicher Gegnerschaft mit einem Geschenk hinkt übrigens an jeder nur denkbaren Stelle. Weder hat sich der Erboste in Unkosten gestürzt, um nicht mit leeren Händen zu kommen, noch reicht er ergebenst eine Gabe.
Sollte er aber, oder hätte doch sollen! Sagt der Buddhistelnde und zieht genüsslich scharf die Luft durch seine vor Vergnügen bebenden Nüstern ein.
Die Verwandlung des objektiven Leidens in ein eigentlich anstehendes Gehört-Sich der liebenden Zuwendung zum Mitmenschen bagatellisiert alles ihm sich nicht Beugende.
So etwas hält sich lässig über weitere 2500 Jahre hinaus, weil die ideelle Partizipation am Sieg der spirituellen Unschlagbarkeit ihre unleugbaren Reize hat.
Wenn man schon nicht bei den stärkeren Bataillonen gelandet ist, hält es das Gescherr doch gern mit den vom Herrn bereitgestellten Kompensationen.
Ein Vater, der schon zwei Söhne an ihn verloren hatte, die ihm nun bei der Feldarbeit fehlten, kam wütend auf ihn zu und beschimpfte ihn: "Du hast kein Recht, andere zu belehren. Du bist genauso dumm wie alle anderen auch!" So schrie er. ,Du bist nur ein gemeiner Schwindler, der mir meine Söhne zu Faulpelzen gemacht hat!"
Buddha ließ sich durch diese Beleidigungen nicht kränken. Stattdessen fragte er den Mann:
"Sage mir doch einmal, wenn du für jemanden ein Geschenk kaufst und der Betreffende nimmt das Geschenk nicht an, wem gehört dann das Geschenk?"
Der Mann war von der seltsamen Frage, die ihm da gestellt wurde, überrascht und antwortete: "Mir würde es gehören, denn ich habe es ja schließlich wieder und noch!"
Buddha lächelte und sagte: "Das ist richtig. Und genauso ist es mit deiner Wut. Wenn du wütend auf mich bist und ich mich dadurch nicht beleidigen lasse, dann fällt deine Wut auf dich zurück.
Sie ist und bleibt deine."
Das ist eine sehr hübsche Geschichte, die erklärt, warum ich ein Buddhismussympathisant bin, aber normalerweise die Hochnäsigkeiten der Buddhisten einfach nicht ausstehen kann.
Diese Pseudo-Souveränität des ethisch Höherstehenden ist nämlich ganz frech und frei durch eine hinterfotzige Medisance erkauft, die keineswegs als bloßes Konkurrenzgebaren unter Pfaffen aufgefasst werden will.
Über den Angelpunkt der perfiden Unterstellung eines moralischen Anliegens beim Gegenüber sichert sich diese Lehr-Erzählung nämlich einen uneinholbaren Vorsprung vor jeder Diskussion über das anstehende Problem, das von vornherein ins Unrecht gesetzt ist.
Der Vergleich des Antrags unversöhnlicher Gegnerschaft mit einem Geschenk hinkt übrigens an jeder nur denkbaren Stelle. Weder hat sich der Erboste in Unkosten gestürzt, um nicht mit leeren Händen zu kommen, noch reicht er ergebenst eine Gabe.
Sollte er aber, oder hätte doch sollen! Sagt der Buddhistelnde und zieht genüsslich scharf die Luft durch seine vor Vergnügen bebenden Nüstern ein.
Die Verwandlung des objektiven Leidens in ein eigentlich anstehendes Gehört-Sich der liebenden Zuwendung zum Mitmenschen bagatellisiert alles ihm sich nicht Beugende.
So etwas hält sich lässig über weitere 2500 Jahre hinaus, weil die ideelle Partizipation am Sieg der spirituellen Unschlagbarkeit ihre unleugbaren Reize hat.
Wenn man schon nicht bei den stärkeren Bataillonen gelandet ist, hält es das Gescherr doch gern mit den vom Herrn bereitgestellten Kompensationen.
gitano - 22. Nov, 09:55
cadiz - 24. Nov, 11:22
spirituellen Unschlagbarkeit
Unschlagbarkeit und uneinholbarer Vorsprung
Unschlagbar ist die Ablehnungserklärung, sich nicht mit dem zugrundeliegendem Problem des Bauern zu beschäftigen zu wollen, keinesfalls. Zunächst "fällt seine Wut auf ihn zurück". Sie kann sich produktiv machen, wenn der Bauer die Gründe der prinzipiellen Leugnung der Bedürfnisse, des Konkreten, Stofflichen erkennt. Das fände auch ich sympathisch - am Bauern
Unschlagbar ist die Ablehnungserklärung, sich nicht mit dem zugrundeliegendem Problem des Bauern zu beschäftigen zu wollen, keinesfalls. Zunächst "fällt seine Wut auf ihn zurück". Sie kann sich produktiv machen, wenn der Bauer die Gründe der prinzipiellen Leugnung der Bedürfnisse, des Konkreten, Stofflichen erkennt. Das fände auch ich sympathisch - am Bauern
Yup