Montag, 7. Februar 2011

Die Denkmechanismen

des moralischen Bewusstseins
favorisieren – allgemein gesprochen – ideelle Abhängigkeiten aller Art, die sich zu den ohnehin bestehenden, tatsächlichen Abhängigkeiten aufzubürden seien.
Wahlfreiheit besteht da nur darin, welche Sorte man sich da raussucht, nicht jedoch hinsichtlich des OB man denn dazu Lust verspüre, sich auch noch freiwillig ins Joch eines Verhältnisses der Subsumtion gedachter Art begeben wolle.
Man hat es in diesen Bereichen gern mit der Austauschbarkeit von Religion und Ästhetik , überhaupt dem Wahren , Guten und Schönen, bei deren Panierträgern man sich bekennend einzulisten habe, wolle man nicht des geplanten Anschlags auf honette Leute verdächtigt werden.
- Das erste Gebot heißt hier also: du sollst ein Ideal haben, irgendeines und überhaupt.

Nun gut, dächte man, dann wähle ich mir eben ein Ideal von Tomaten und Weiberfleisch, hinter dem lebenslang herzuhetzen sich lohnt.
Nix da! Sagt das dem ersten auf dem Fuße folgende zweite Gebot: du sollst keine fremden Götter neben mir haben, das sind nämlich keine Ideale, sondern Idole.

- Man sieht, der Dekalog wird in Nr. 2 schon wählerisch. Zwar sei die freiwillige Unterwerfung unter ein freihändig entworfenes ideelles Abhängigkeitsverhältnis sehr zu begrüßen, aber da müsse man schwer aufpassen und sortieren. Es gehe schließlich nicht an, dass einer sich ein Ideal der Sinnlichkeit zulege, das sei HÖRIGKEIT.
Obwohl ein solcher Trottel der Sache nach nun wirklich nichts anderes tut, als seine Auffassung eines gelungen gestalteten Abhängigkeitsverhältnisses darzuleben, soll plötzlich etwas daran zu kritteln sein. Weswegen eben ein Casanova erst dann zugelassen ist, wenn er als Don Giovanni zur Hölle fährt.

Es gehe des weiteren nicht an, dass einer sein Schönheitsempfinden radikal ernst nimmt und dies zum Maß ausgestaltet, an dem er sich bewähren will. Das habe mit Ästhetik nichts zu tun, das sei nämlich ÄSTHETIZISMUS.

Und schon gleich gar nicht gehe es an, nicht den offiziellen Staatsreligionen beizutreten, denn dieses wäre SEKTIERERTUM.

Und jetzt aufgepasst!

Die derart Diskriminierten drehen ihrerseits den Spieß ganz einfach um und schimpfen ihrerseits auf die ORTHODOXEN, die KUNSTBANAUSEN und die verhausschweinten Ehekrüppel....

So geht das Hick - Hack munter hin und her, ein Ende ist nicht abzusehen, weil diese Gedankenbewegung nicht auf ein Urteil aus ist, sondern auf VER-URTEILUNG am jeweils selbstgerechten Maß.

Trotz dieser eher beschämenden Beschreibung zweier Brüder gleicher Kappen bleibt bestehen, und ist gar nicht zu übersehen, dass mengenmäßig gesehen die Abweichler doch sehr in der Minderzahl sind, was umgekehrt heißt,
- die Wertangebote im Ideellen haben - so lautet das 3. Gebot - funktional zu sein für die Bewältigung unablässig anfallender Misshelligkeiten der wirklichen Abhängigkeiten in der wirklich existierenden Staatsbürgerwelt.

EXTRA CIVITATEM NULLA SALUS.

Organisierter Egoismus
„Das Familienrudel zieht weiter.“
(Kafka)
antiferengi - 7. Feb, 11:29

Denkmechanismen

Yup. Die Kunst der linear steigerbaren Sensibilisierung zwischen allen Möglichkeiten zu schweben, (ich nenne dies gerne Homogenisierungswille ), beruht meines Erachtens auf einem esoterischen Hintergrund, - der sich klammheimlich in die zeitgemäße Psycho-Sozio-Avantgarde geschlichen hat. Die schlichte Trennung von Geist und Körper. So schwebt er denn dahin, gut fünf Meter über seinem Gefäß, .... betrachtet und bewertet es genau, ... während er am minimalst möglichen Kontakt damit, - davon mitgeschleift wird.

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