Lieber Freund,
Du hast Schwierigkeiten zu verstehen, dass ich schreie, "wenn mir was weh tut". Du hättest schon gerne gewusst, was denn da wehtut. „Mitleid mit denen, denen es schlecht geht, Zorn auf die Ungerechtigkeit, den Zynismus, die mafiosen Strukturen in der Welt? Oder tut´ s nur weh, dass sie nicht auf Dich hören, der Du recht zu haben glaubst? Denn zu den Verelendeten und Entrechteten gehörst Du ja nicht selbst.“
Vielleicht hilft ja eine Art Eingeständnis fürs Verstehen.
1) Ich bekenne, dass ich als Theoretiker etwas dagegen habe, Bestimmungen einer Sache nicht ihr selbst zu entnehmen, sondern über sie ganz von ferne – aus weiß Gott welchem Tieferen oder Höheren - zu bestimmen. Ich nenne solches Denken der Elite und ihrer Gläubiger „schweinisch“. Und mir ist das dermaßen peinlich (kommt von Pein!), dass ich mir halt die Zehennägel abschneide, wenn es sie mir nach oben biegt.
2) Was mag wohl dem Henry Miller, von dem nicht bekannt ist, dass er dem Marxismus hold gewesen wäre, weh getan haben, als er in „Der klimatisierte Alptraum“, seiner Abrechnung mit dem Amerika von 1941, einfach so vergnügt hinschwätzte:
„Wir sind gewohnt, uns als befreites Volk zu verstehen. Wir sagen, wir seien demokratisch, freiheitsliebend, ohne Vorurteile und Haß. ...Wunderschöne Worte, voll edlen, idealistischen Gefühls. In Wirklichkeit sind wir ein ordinärer, drängelnder Haufen, der in seinen Leidenschaften von Demagogen, Presseleuten, religiösen Scharlatanen, Agitatoren und dergleichen leicht zu mobilisieren ist. Dies eine Gesellschaft freier Völker zu nennen ist Blasphemie. Was haben wir der Erde zu bieten, außer der überreichen Ausbeute, die wir unbekümmert der Erde entreißen in der wahnsinnigen Selbsttäuschung, dass diese verrückte Aktivität für Fortschritt und Aufklärung stehe.?“...
Kann schon sein, dass intellektuelle Leiden Luxusgüter sind, der Schmerz sitzt aber doch tief.
Bei Miller ist es der gekränkte Idealismus, bei mir halt das Aufräumen mit ihm.
Die Anlässe sind die selben geblieben.
„Kind, sei doch vernünftig!“
Zwischen Verstand und Verständigkeit ist die Kluft nicht so groß, wie von denen behauptet wird, denen es an beidem fehlt.
Statt dessen haben die ganz viel Vernunft aufzubieten.
Vielleicht hilft ja eine Art Eingeständnis fürs Verstehen.
1) Ich bekenne, dass ich als Theoretiker etwas dagegen habe, Bestimmungen einer Sache nicht ihr selbst zu entnehmen, sondern über sie ganz von ferne – aus weiß Gott welchem Tieferen oder Höheren - zu bestimmen. Ich nenne solches Denken der Elite und ihrer Gläubiger „schweinisch“. Und mir ist das dermaßen peinlich (kommt von Pein!), dass ich mir halt die Zehennägel abschneide, wenn es sie mir nach oben biegt.
2) Was mag wohl dem Henry Miller, von dem nicht bekannt ist, dass er dem Marxismus hold gewesen wäre, weh getan haben, als er in „Der klimatisierte Alptraum“, seiner Abrechnung mit dem Amerika von 1941, einfach so vergnügt hinschwätzte:
„Wir sind gewohnt, uns als befreites Volk zu verstehen. Wir sagen, wir seien demokratisch, freiheitsliebend, ohne Vorurteile und Haß. ...Wunderschöne Worte, voll edlen, idealistischen Gefühls. In Wirklichkeit sind wir ein ordinärer, drängelnder Haufen, der in seinen Leidenschaften von Demagogen, Presseleuten, religiösen Scharlatanen, Agitatoren und dergleichen leicht zu mobilisieren ist. Dies eine Gesellschaft freier Völker zu nennen ist Blasphemie. Was haben wir der Erde zu bieten, außer der überreichen Ausbeute, die wir unbekümmert der Erde entreißen in der wahnsinnigen Selbsttäuschung, dass diese verrückte Aktivität für Fortschritt und Aufklärung stehe.?“...
Kann schon sein, dass intellektuelle Leiden Luxusgüter sind, der Schmerz sitzt aber doch tief.
Bei Miller ist es der gekränkte Idealismus, bei mir halt das Aufräumen mit ihm.
Die Anlässe sind die selben geblieben.
„Kind, sei doch vernünftig!“
Zwischen Verstand und Verständigkeit ist die Kluft nicht so groß, wie von denen behauptet wird, denen es an beidem fehlt.
Statt dessen haben die ganz viel Vernunft aufzubieten.
gitano - 10. Dez, 07:15
das praktische vernünftige "Volk" und sein einziger harter und unantastbarer Kern
gefährlichsten und unvernünftigsten Befehl den Gehorsam zu verweigern oder ihn anzuzweifeln. Aber dennoch sehen wir, daß weder der Feldwebel, der einem Soldaten befehlen kann, auf die
Mündung einer Kanone loszumarschieren oder in einer Bresche zu stehen, wo er fast sicher sein kann umzukommen, diesem Soldaten befehlen darf, ihm einen Pfennig von seinem Gelde zu geben, noch der General, der ihn zum Tode verurteilen kann, weil er seinen Posten verlassen oder den verwegensten Befehlen nicht gehorcht hat, bei aller seiner absoluten Gewalt über Leben und Tod
über einen Heller von dem Vermögen dieses Soldaten verfügen kann oder ihm auch nur das geringste von seinem Besitz nehmen darf [...]. Ein solcher blinder Gehorsam ist notwendig für jeden Zweck, zu dem der Befehlshaber seine Macht hat, nämlich zur Erhaltung der übrigen. Die Verfügung über seinen Besitz hat jedoch damit nichts zu tun“ (John Locke und das Eigentum)
das "praktisch Vernünftige" ist dieses Eigentum : der staatliche Zwang zur Aufgabe der Selbsterhaltung des Individuums zwecks Schutz der Eigentumsordnung
Danke für den Hinweis.
ihre undemokratische Rücksichtslosigkeit
Ist doch der Value von Democracy für den sie leibt und lebt (und sterben läßt) und das nicht nur im Ausnahmezustand.