Sonntag, 13. Dezember 2009

Dumm gelaufen

Wer nach Freiheit verlangt, hat sie schon drangegeben.

Das glaubt mir natürlich wieder keiner. Lassen wir uns also den Zusammenhang von Ishmael erklären.
Mehmet, der etwas stark von den Medien geformte Freund Ishmaels, kam ganz entgeistert zu Ishmael, um ihm zu melden, dass jetzt die Frauen ihre Emanzipation fordern.
Und dies scheint dir eine bedenkliche Sache?“
Die wollen sogar ihre Freiheit bezüglich des Kopfschmucks.“
„Wie haben die sich das denn vorgestellt?“
„Sie haben sich an den Kalifen und die Mullahs und Amerika gewendet. Gestern schrieen sie vor dem Palast: `Wir wollen Freiheit. Um die Kopftücher kümmern wir uns selber. Unsere Haare gehören uns.´“
„Ach, da bin ich ja beruhigt. Einen Moment lang fürchtete auch ich, sie wollten tatsächlich FREIHEIT. Was sie aber tatsächlich wollen, ist eindeutig und unbedenklich:
Sie wollen eine ERLAUBNIS.
Und außerdem sind sie ziemlich wahllos bei der Wahl der angeflehten Herrn.

Dumm gelaufen

siehe oben.
Gegen die Zwänge des Makros ist der freie Geist machtlos.
Was in dem Fall nun wirklich nicht weiter schlimm ist.

Begleitmusik

Hochzeitsmärsche, Marschmusicke und Medien - Entertainment fallen unter die Maßnahmen zur Truppenbetreuung in schwierigen Zeiten.
Kulturhistorisch betrachtet: Kains Nachfahre im sechsten Glied hieß Jubal. „...Von dem sind hergekommen die Geiger und Pfeifer“.
Was kann man bei einer solchen Abstammung schon von den Journalisten im Schaustellergewerbe der Medien erwarten?

Der Jahrmarkt war ehedem darauf ausgerichtet, Unterhaltung gegen Bezahlung zu bieten. Auf dem Jahrmarkt bezahlte das Publikum nicht dafür, die Wahrheit gesagt zu bekommen. Das Publikum bezahlte dafür, eine Illusion geboten zu bekommen.

Heute wird es für seine Illusionen zahlen gemacht, die es für Wahrheit nimmt.

Das ewige Schweigen jener unendlichen Räume öffentlicher Kommunikation macht mich schaudern.

Hier spricht die Wissenschaft

Die USA können nicht neutral sein. Ihnen wird permanent zugemutet, weltweit Probleme zu lösen.“ (So der Berliner Politologe Herfried Münkler im Tagesspiegel)

Ich lese das mal gutmütig so, dass die USA immer zu einer unschönen Parteilichkeit gezwungen sind, nämlich der, auf ihrer Seite zu stehen. Warum?
Man muss sich schließlich gegen die Permanenz der Zumutung, Imperialismus als Lösung der von ihm geschaffenen Probleme zu verkaufen, irgendwie zur Wehr setzen.

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