Nuit-nalismus

Sonntag, 2. Januar 2011

Der unbekannte Mitbürger

(Dem JS/07/M/378
Dieses Marmor-Monument
wurde ihm vom Staat errichtet)


Das Bundesamt für Statistik hat ihm bescheinigt,
Er wäre einer, gegen den offiziell keinerlei Beschwerden vorlägen,
Und seine Führungszeugnisse stimmen darin überein,
Dass all seine Taten dem großen Ganzen dienten.
War also, im modernen Sinn eines altmodischen Worts: ein Heiliger.
Abgesehen vom Krieg arbeitete er bis zur Verrentung
In der Fabrik, wurde niemals gefeuert,
Und stellte den Arbeitgeber zufrieden, die Frick Motoren e.G.
War auch kein Streikbrecher, noch hatte er Schräges im Kopf,
Die Gewerkschaftsbeiträge nämlich zahlte er pünktlich,
(Die Gewerkschaft, sagt unser Bericht, war eine gesunde).
Und unsre Mitarbeiter für Sozialpsychologie fanden heraus:
Er war bei den Kumpels beliebt und hob schon mal einen.
Die Presse ist überzeugt, er kaufte seine Zeitung täglich,
Und seine Meinung zur Werbung wäre durchaus normal.
Die Policen auf seinen Namen belegen: gesichert war er total.
Musste einmal ins Krankenhaus und verließ es gesund.
Die Marktforschung und »Schöner Leben« erklären,
Die Vorteile der Ratenzahlung waren ihm bestens bekannt:
Er besaß alles Nötige für den modernen Mann,
Zu dem Tonband, Auto und ein Kühlschrank gehören.
Die Meinungsforscher versichern: seine Meinungen waren up to date,
Wenn Frieden war, war er für Frieden, war Krieg, zog er mit.
Verheiratet war er, erhöhte mit fünf Kindern die Population,
Die richtige Zahl, sagen Eugeniker, für ein Elternteil seiner Generation,
Unsre Lehrer berichten, er hätte sich nie eingemischt in ihre Erziehung.
War er frei? War er fröhlich? Hat ihn etwas verstört?
Absurde Frage: wär was krumm gewesen, wir hätten es sicher gehört.

(W.H. Auden)

Auch ein Leben
Während du dir noch einreden lässt, du habest ja das ganze Leben noch vor dir, bist du schon unentwegt dabei, es zu verpassen.

Dilemma
Ich wäre so gerne ein kämpferischer Humanist. Wenn doch meinem Kämpfen nur nicht immer gleich der Humanismus dazwischenkäme!

Orientierung der Desorientierten
Lieber her mit dem wüstesten Patriotismus, als überhaupt keinen Herrn.

Samstag, 1. Januar 2011

Segen der subjektiven Stellung

„Ach“, sagte die Maus, „die Welt wird enger mit jedem Tag. Zuerst war sie so breit und ich so frei, dass ich Angst hatte, ich lief weiter und war glücklich, als ich endlich rechts und links in der Ferne Mauern sah, aber diese langen Mauern mit ihren Videoclips über Freiheit und Democracy eilen so schnell aufeinander zu, dass ich schon bei den Freiheiten des letzten Zimmers bin, und dort im Winkel steht die Falle, in die zu laufen man von mir erwartet. .“
– „Du alter Pessimist, du brauchst doch bloß die Blickrichtung zu ändern“, sagte die Katze und grinste.


Soweit die Umfunktionierung der Kafkaschen „Kleinen Fabel“ zum Zwecke ...

Ja, da scheiden sich die Geister.

Die einen sehen in einer solchen fatalistischen Bestandsaufnahme Rückzugsverhalten, Eskapismus, Ratlosigkeit, destruktives Désengagement...und überhaupt könne man mit so was keinen Stich machen beim Aufbau einer wirklichen Demokratie ...

Es gibt aber auch Stimmen, die darin kein Sich-Suhlen im Abstinenzlertum des Elfenbeinturms sehen wollen.
Und ich muss ihnen recht geben. Es ist ja richtig, dass ich irgendwie schon jetzt die Schnauze vom kommenden Jahr voll habe, weil es genau so weiter gehen wird wie mich das im letzten Jahr schon angestunken hat.
Daraus geht aber nur hervor:
Aussichtslosigkeit ist eine Kampfperspektive.

Geistiges Eigentum

Es gibt überhaupt nur eine einzige richtige Meinung, und jeder hat sie.
Kein Wunder also, dass all die vielen kleinen Wahrheiten unangefochtenes, herrenloses Eigentum der Müllhalden bleiben.

Avantgarde
Willst du wissen, wo es lang geht, frage besser keinen Avantgardisten.
In seiner Avanciertheit weiß der immer nur, dass vorne nicht hinter ihm ist.

Parteigänger
Monde, die von sich aus nicht leuchten können, reflektieren das Licht, das auf sie fällt.

Scheitern enttäuscht.
Aber es nicht probiert zu haben, ist die Hölle. Fragt die älteren Herren nach ihren verpassten Gelegenheiten.

Fallieren
Ist nicht gleichbedeutend mit in Fallen fallen.
Liegenbleiben aber schon.

Freitag, 31. Dezember 2010

Weihnachtsansprache

des großen Inszenators.

Machen wir´ s kurz und grob, weil es des längeren nicht der Mühe wert ist:

„Zu Weihnachten wünsche ich uns allen eine tragende Gemeinschaft - eine Familie und Freunde, die uns Heimat und Zuhause bedeuten. Lassen Sie uns immer wieder neu finden, was uns miteinander verbindet und zusammenhält.“

Also, ich suche und suche wunschgemäß nach irgendwelchen Gemeinsamkeiten, die ich ungehobelter Spalter mit dem Volksgemeinschaftsprediger aufweisen könnte. Ich lande immer nur bei dem Arschloch, das ich habe, und das der selbstgefällige Redner ist.

Vorläufige Bekanntmachung des „Ausschusses für die angemessene Körperhaltung von Leidenden“

Wir, die wir saubere Socken und Schuhe tragen,
Sind Ihrer barfüßig vorgetragenen Beschwerden überdrüssig,
Ihrer staubigen Fußabdrücke auf unseren soeben gereinigten Teppichen.

Müde sind wir auch Ihrer endlosen Tricks,
Diesen simulierten Amputationen, den erfundenen Kindern,
Mit denen Sie an den Passagen sich zusammenknäueln,
Ihrer Lumpen und Flaschen,
Der ungemütlichen Stellungen, die Sie dabei einnehmen.
Sie sehen uns jedoch beeindruckt
Von Ihrer Ausgezehrtheit und Ihrem Hunger und –
Frei heraus - wir finden Sie fotogen und Ihre Fotos
Sowohl alarmierend als auch ästhetisch befriedigend.

Etwas über ein Seufzen hinaus zu tun, wird einen komplexen Prozess
Von energischer Aufmerksamkeit bei der Untersuchung
Erfordern, einen Prozess, der derzeit
Im Entwicklungsstadium ist. In der Zwischenzeit würden wir vorschlagen,
Sie mäßigen Ihr öffentliches Herumleiden, zumindest so lange
Bis das Komitee über Angemessene Stellungen für die Leidenden
In der Lage ist, Leitlinien vorzulegen. Keine Panik.

Das Komitee hat mich gebeten Ihnen zu versichern,
Dass es nicht unberührt ist sowohl von den ästhetischen Qualitäten
Ihres Leidens – dieses stiere Starren, diese Schönheit aus der Gesichtschirurgie, wo das Fleisch zurücktritt und die Augen
Größer zu werden scheinen, diese Halos von Fliegen – als auch von Den physischen Grenzen menschlicher Leidensfähigkeit und der Positionierung von Gliedern.

Der Ausschuss wird, da bin ich sicher, Sie bitten,
Ihre nackten Kinder nicht emporzurecken wie Opfergaben an die Götter.
Die Diskussion über diesen Tagesordnungspunkt fokussierte sich
Auf den unfairen Vorteil, den solche Tricks den Eltern
Solcher Kinder verschaffen.
Die Kinderlosen, sei es durch eigenen Willen oder das Schicksal,
Sind ausgeliefert an ein schweigendes Dahinwelken an den Portalen,
Während die mit Kindern an den Avenuen mit voller Wucht
Ihre Kinder mit großen Gesten darreichen.
Dies verletzt unseren traditionellen Sinn für Fairness,
Jenen demokratischen Impuls, der unsere Diskussionen anleitet
Und ihnen ihre Energie verleiht. Daher bitten wir um Zurückhaltung,
Und wo es an Selbstzurücknahme mangeln sollte,
Werden wir die Legislatur bemühen.

Seien Sie also bitte vorgewarnt. Darüber hinaus wird das Komitee
Die Empfehlung aussprechen, dass das Rufen von Slogans,
Seien sie an die Regierung oder die Götter gerichtet,
Sich auf ein Minimum zu beschränken hätten.
Nicht nur, dass solches Herumschreien von Slogans
ästhetisch unerfreulich ist, es erweckt den Eindruck,
Dass da etwas getan werden sollte.
Glauben Sie mir, niemand ist sich Ihrer Lebenslage schärfer bewusst
Als wir, die wir sie täglich ignorieren müssen
Auf unserem Weg zum Capitol.
In dieser Angelegenheit bitten wir nur um etwas mehr Rücksichtnahme auf Ihre Mitbürger, die mit iPods, Brombeeren, Aktenkoffern,
Handys und Lattes jonglieren müssen. Die stetig
Voranschreiten müssen, oder von ebenso beladenen Mitbürgern
Unmittelbar hinter ihnen niedergetrampelt werden.

Ihr Rufen und Gestikulieren ist Ihrer Sache nicht dienlich.
Diejenigen unter uns, die von der Agentur beschäftigt werden,
Sind darauf vereidigt, den Überblick über Sie zu behalten.
Falls wir, wie Sie suggerieren, stattdessen Sie übersehen hätten
Wäre das ein Versehen, das ,ich bin mir da sicher, in unserem
Jährlichen Bericht Erwähnung finden wird.

Halten Sie sich vor Augen: Ihre Armut, Ihren Hunger
Ihre ästhetisch befriedigende, aber irritierende Präsenz
In unseren Eingängen, über unseren Heizungsentlüftungen, in unseren Metrotunneln und unter unseren Kraftfahrtstrassen
Aus der Welt zu schaffen, würde die Beseitigung der Agentur selbst Bedeuten und mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit
Einen Niedergang des Tourismus.

Diejenigen von uns, die bei der Agentur angestellt sind,
Haben weder das Stehvermögen, die Ausdauer, noch jenen
Aus dem Inneren herausscheinenden Hautton, den Sie
Dem schauenden Publikum bieten.
Abschließend muss ich jene, die Programme vorschlagen möchten,
Die auf Finanzierung und Aktionen hinauslaufen, daran erinnern,
Dass wir nicht damit beauftragt worden sind,
Ihr Leiden zu eliminieren sondern es ordnungsgemäß abzuwickeln.

(Übersetzung des

Preliminary Report from the Committee on Appropriate Postures for the Suffering
by Jon Davis

Copyright © 2010 by Jon Davis. Used by permission of Copper Canyon Press.)

Sentimentalität
Man zückt lieber das Taschentuch als das Portemonnaie.
Mehr gibt es eigentlich gar nicht über Weihnachten als gesellschaftlichen Ritus zu sagen.
Man kann aber auch glauben, dass das erfreulich erwärmte Konsumklima, in dem sich der Geist der Weihnacht so recht wohlig rekelt, und die von den Medien einvernehmlich registrierte Höhe der karitativen Spendenaufkommen nichts miteinander zu tun haben und schon gar nicht hier her gehören.

Freitag, 17. Dezember 2010

Weltanschauung

Jedes Ding habe zwei Seiten, höre ich.
Das klingt komplizierter als es ist.
Das Ding zerfällt nämlich normalerweise in meine Sichtweise und die falsche.

Jetzt lassen wir es trotzdem mal vorübergehend so sein, dass es überhaupt nur Weltanschauungen gibt, wie die Agnostiker und die radikalen Skeptiker und der universalisierte Ideologieverdacht das propagieren.
Von mir aus gerne.
Aber in dem Fall ist doch erst recht überhaupt nicht einzusehen, wieso ich mir von irgendwelchen Leuten auf den Kopf scheißen lassen soll, bloß weil deren Weltanschauung von anderen Weltanschautlern in eine praktisch durchzudrückende Weltanschauung des rührigen Darauf - Scheißens gewählt wurde.

Solche kalte Herzlosigkeit gegenüber der kuscheligen Volksgemeinschaft schmeckt euch nicht?

Jetzt aber mal langsam und zum Mitschreiben:
Man mag noch so voller Liebe für einen anderen sein. Es nützt nichts, wenn Du einem kranken Geliebten zuliebe dessen bittere Pillen schluckst.

Credo in naturam rerum

In der Natur der Dinge steckt schon die Moral,
von der die romantische Sage geht,
sie habe unabhängig von den Verhältnissen,
denen sie sich verdankt,
das Sagen zu haben.

Anzug
Unverzichtbares Requisit, wenn du, lieber Jeans - und T-Shirt-Träger, dir bei der Bank einen Kredit besorgen willst.
Hoffentlich hat wenigstens dein Onkel einen in deiner Größe.

Armut
Beliebtes Reiseziel des Favela - Tourismus.

Hierzulande also eine unbekannte Schaurigkeit.
Denn das verordnete Darben auf hohem Niveau ist selbstverständlich Reichtum.

Merkwürdigerweise entlehnt man sich hierbei das Maß der Beurteilung vom Bruder von der Landstraße, der beim abendlichen Kassensturz feststellt, dass seine Tageseinnahme sogar um ganze 5o Cents höher liegt, als die des Penners von nebenan, der seinerseits feststellt, dass Reichtum in 25 Cents mehr als im Hosensack des Plattenbruders da drüben besteht.

Bloß gut, dass es keine Armut gibt, sondern nur das Lohnabstandsgebot.

Attraktivität
Bestimmt dein Hormonspiegel, dein Alkoholpegel und eine erfreuliche Menge theoretisch nicht erfassbaren atavistischen Wirrwarrs.
Aber ganz gewiss nicht AVON.

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Der Bock als Gärtner

gilt dem unbefangenen ersten Blick als Gipfel der sich selbst schädigenden Dummheit.

Der zweite Blick nämlich der des belehrten Hausverstands verweist mit ernster Miene darauf, dass es doch wohl keinen größeren Experten für Grünzeug gebe als den Geißbock.

Der dritte des umsichtigen Gebildeten rät sich Reflexion seiner selbst an, um seinen Tunnelblick als eine Gefahr bei der Schadenseinschätzung zu durchschauen. Außer Böcken in Gärten gebe es schließlich auch noch Sonnenuntergänge und Musik. Und überhaupt sei alles jenseits des doch sehr einseitigen Gartengrüns ja so was von schön bunt hier!

Der vierte des Philosophen endet vorhersagbar bei: „Bock? Welcher Bock denn?“ Wo man denn da einen Bock sähe? Der erkenntnistheoretisch stichhaltige Nachweis der Existenz von Böcken sei jedenfalls bislang noch nicht gelungen.

Minder begabte Ideologen erinnern daran, dass das hier ein freies Land sei, und dass die Einschränkungsbemühungen der Gärtnerlobby einen ernsten Verstoß gegen das Freiheitsgebot darstellen. Das schade dem Ansehen Deutschlands in der Welt und verletze unnötig die Gefühle der Ziegenhalter.

Bei soviel einvernehmlicher Parteilichkeit haben die Söldner kein Problem, sich den Weg zum Frieden freizuschießen.

Guter Rat
Gebt euch nicht mit Leuten ab, die anderen Schaden zufügen, aber gleichzeitig das Prinzip der Vergeltung ablehnen und Toleranz predigen.
(Lu Hsün)

Wie buchstabiert man Freiheit und Selbstbestimmung?
J-E-A-N-S.
Jeans.
Von kik.

Montag, 13. Dezember 2010

An den Zensor:

Das Folgende ist ein Wunsch, kein Revolutionsaufruf!

Manchmal könnte man vor lauter ohnmächtiger Wut auf die Propagandamaschine, alias den Kriminellen namens „public relations“, also den Fernseher, einfach abknallen.

Das Unisono einer friedensnoblen Menschenrechtspreisung für einen chinesischen Umstürzler könnte einem hiesigen Revolutionär eigentlich nur recht sein.

Dann geht der aber hin zum Grundgesetz und liest sich den Artikel 20, Absatz 4 über die Notstandgesetze aufmerksam durch und unterlässt es wohlweislich, sich um Kopf und Kragen zu schreiben.

Das Menschenrecht des Staats auf seine Menschen und deren abstrakte Verallgemeinerung zum global agierenden Warenbesitzer ist und bleibt aber eine praktische Waffe, die mit Gewalt ignoriert, dass sie so gar nichts Friedliches an sich hat.

Angesichts der gelaufenen und laufenden Zerstörung bürgerlicher Existenzen durch den Rechtsstaat sähe ich dessen weltweite Gewalttätigkeit gegen die Abweichung von seinen kapitalen Verordnungen gerne hinter Gittern.

Nachdem die Engländer Gandhi zum dritten Mal inhaftiert hatten, fragte ihn ein amerikanischer Journalist: „Was halten Sie von der Zivilisation des Westens“.
Seine Antwort: „Ich glaube, das wäre eine prima Idee.“

Guten Abend“
Heißt es knapp und sachgemäß zu Beginn der Abendnachrichten.

Und dann erfährt man des Langen und Breiten, warum man den so verdammt nötig hätte.

Samstag, 11. Dezember 2010

Unfähigkeit zur Identifikation?

Eine Woche bereits ist der Unfall eines Privatmannes auf offener Bühne „news“ in den boulevardisierten Medien. Und eben nicht bloß bei BILD.

Meine Oma hätte dazu gesagt: „Die können nicht mehr zwischen Belanglosigkeit und Wesentlichem unterscheiden“.

- Ach, Oma! Du immer mit deiner zynischen Vorliebe für die Deckungsgleichheit von Wort und Welt! Genau auf deren mildsinnige Zerstörung kommt es doch auf dem Meinungsmarkt an!

Und dieses Verfahren hat auch noch sämtliche moralischen Trümpfe auf seiner Seite. Und du bist der Teufel, der sich nicht voller Empathie über ein zerstörtes Menschenleben beugt, wie alle anderen Braven das tun.

In der Gesellschaft isolierter Konkurrenten ist eben die Sentimentalität die Kehrseite der Indifferenz gegen das Schicksal anderer.“

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Bitte um Belehrung

Dem blog
http://www.mmnews.de/index.php/etc/6885-totale-internet-zensur-ab-2011
entnehme ich folgende Informationen:
Die Novellierung des Jugendmediendienstestaatsvertrags (JMStV) sieht vor, dass ab 2011 jeder Anbieter seine Webseiten auf jugendgefährdende Inhalte hin überprüfen, klassifizieren und Maßnahmen zum Schutz der Jugend vor diesen Inhalten treffen muss. Die Klassifizierungsstufen beruhen dann auf den aus dem Filmbereich bekannten Altersfreigaben (ab 0, 6, 12, 16 und 18 Jahren).
Die Pflicht zur Einordnung des Inhalts soll für jede Webseite gelten. Für die meisten Betreiber von Websites wird aus rein praktischen Gründen weder die mögliche Verwendung einer technischen Altersprüfung noch eine "Sendezeitbeschränkung" in Frage kommen. Ihnen bleibt dann nur die im JMStV vorgesehene Kennzeichnung der Website mit einer durch die geplanten Jugendschutzprogramme auslesbaren Altersfreigabe. Doch auch das ist schwierig und kommt für einen normalen Blog sicher nicht infrage.


Ich kann bloß nichts damit und dem Rest des Artikels anfangen.

- Wie soll denn die Klassifizierung meiner Webseite vor sich gehen? Ist Denken jugendgefährdend? Pädagogen wissen, dass Ironien vor einem gewissen Alter überhaupt nicht verstanden werden. Wäre mein Zeugs dann ab 16 oder ab 18?

- Heißt das, dass ich die Kommentarfunktion abschalten muss, und wie geht das? Weil jeder mir nicht Wohlgesinnte Inhalte einschleusen könnte, die von mir gar nicht mehr bezahlbare Geldstrafen nach sich zögen?

- Hiiiilfä!!!

Erbschaftsrecht

A: „Aber ich will doch meinen Kindern bloß nach dem Maß ihrer Bedürftigkeit helfen!“

B: „Da würde ich an deiner Stelle aber erst mal die Rechtslage prüfen.“

Dienstag, 7. Dezember 2010

Wikipedia zum „Welthunger“

Unter anderem Faktorenanalytischem liest man da, und unter dem Warnschild, dass es sehr umstritten sei,“ welchen Ursachen je nach politischem Standpunkt und Interessenzugehörigkeit wie viel Bedeutung beizumessen“ sei:

Die Industrieländer propagieren einen freien Welthandel und drängen daher die Entwicklungsländer dazu, Importbeschränkungen aufzugeben und ihre einheimische Landwirtschaft nicht mit Subventionen zu unterstützen. Die Industrieländer selbst subventionieren ihre Landwirtschaft jedoch massiv und fördern mit Exportsubventionen den Export von Produktionsüberschüssen in Entwicklungsländer. Diese Überschüsse werden dort zu künstlich verbilligten Preisen angeboten und konkurrenzieren die Landwirtschaft der Entwicklungsländer.“
....
„Undemokratische Strukturen und schlechte Regierungsführung stehen in vielen Entwicklungsländern der Bekämpfung des Hungers im Weg.“


Ja so, da wäre ich aber doch dafür, dass die Demokratien endlich zwangsweise die Demokratie in den Entwicklungsländern einführen, damit die die Industrieländer endlich zudemokratisieren, damit die als Bekehrte zum freien Welthandel zurückkehren und ihren Börsen demokratische und gerechte Rohstoffpreise diktieren.

Leute, auf, Attac, es gibt viel zu demonstrieren!

Sonntag, 5. Dezember 2010

Ergebnisoffen

Neuerdings sollen die Querelen zwischen der Macht und ihrem Untertan ergebnisoffen ausgetragen werden.

Ich würde das ja vollinhaltlich begrüßen und unterstützen, weil dadurch die - mich über allen konkurrierenden Interessen – repräsentierende Gewalt sich einen Schritt in die richtige Richtung ihrer Selbstabschaffung begeben hätte.

Dass das so nicht gemeint sein kann, kündigt sich schon in den kleinen, nicht ausformulierten Unterstellungen an, die jeder gleichwohl mithört: aber konstruktiv soll es dabei schon zugehen.

Zeitnahe flexible Lösungen und Verbesserungsvorschläge des Feststehenden werden dankend entgegengenommen werden. Zumindest ein Stück weit.

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