Sonntag, 10. Oktober 2010

In was für einer Gesellschaft ich denn leben möchte?

fragen mich saudumme Plakate von Gesellschaftern, die eine „Aktion Mensch“ am Laufen haben.
Als ob es da was aus einem Quelle-Gesellschaftskatalog rauszusuchen gäbe.
Wenn ich keine andere kriegen kann, wofür diese konstruktiven Initiativler schon sorgen werden, dann doch am liebsten in meiner.

Früher war die Werbung bloß ein „lächelndes Aas“, in diesem Ramschladen der "Werte für lau" ist sie ein zynisch grinsendes Luder.

Aussichtslos von hoher Aussicht
Ich erinnere mich eines eindrucksvollen Satzes meines Deutschlehrers, auf dessen Expectorationen ich immer besonders acht hatte, um ihn auf Ungereimtheiten zu ertappen:

Wer nicht Kartenspielen kann, ist kaum lebensfähig.“

Auf diese Empfehlung hin hatte ich seinerzeit gegen den intelligenten Stumpfsinn als Lebenspraxis in der selbstgewissen Überlegenheit des Geistes über die bewusstseinsmächtige Praxis vermeldet:
Genau. Wer sich nicht freiwillig auf das angesagte Territorium des Trumpfens und Stechens begeben will, soll besser gleich in die bereitstehenden Klöster des Geistes gehen.“

Ein paar Gedankengänge weiter ereilte mich aber eine objektive Gewissheit, nämlich der Geist des obstinaten Beharrens auf dem leidvoll, aber verhältnismäßig erfolgreich Eingeschliffenen, eben der Geist aller Zeiten.

Und davon soll ich mir das Maul stopfen lassen?
kranich05 - 13. Okt, 11:53

Kartenspielen

Ich ertappe mich immer wieder dabei, daß Deine geistvollen Beiträge mich zum Erinnern und platten Erzählen verleiten.
Es gab Zeiten, da war ich des Lobes voll über das Kartenspiel (aber nur Skat!)
1958, nach dem Abi fuhr unsere Klasse zur letzten Klassenfahrt von Rostock nach Suhl. Eine Nacht Stehplatz im überfüllten Zug. Wir stellten einen Koffer aufrecht in die Mitte und droschen (zusammen mit unserer Klassenlehrerin) Skat und hatten eine tolle Reise.

Mindestens zwei solcher Läuschen hätte ich noch zu bieten.

gitano - 13. Okt, 17:29

Wo wir gerade dabei sind...

Der größere Teil der nicht knipsenden Japaner pflegt an den hochdramatischsten Natur-Szenerien dieses Globus aus dem Zug in die nächste Kneipe zu stürzen, um per Kartenspiel sich die Langeweile des Dort-gewesen-sein-müssens zu vertreiben.

Dies wäre ein Läuschen darüber, wie man was mit dieser Kulturtechnik verpasst. Und so könnten wir ewig weitermachen.

Übrigens ist ein Erzählsel nie ein Beweis oder Trumpf für oder gegen irgendwas. Aber anstupsen will so ein Garn natürlich schon.
Deins steht für die Verlebendigung von langer Weile durch ein Spiel, zu dem es die anderen braucht.

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