Sonntag, 23. Januar 2011

Ein Wort zum Sonntag

Liebe Gemeinde,
am heutigen Tage unseres Herrn wollen wir uns besinnen und über dessen menschenfreundliche Anstrengungen an der mitchristlichen Nahrungsfront nachdenken.
Früher, in den schrecklichen Zeiten des Schlendrians und der Unaufmerksamkeit, hat es ein heute unbekanntes Phänomen gegeben, welches das Herz des guten Christen auch heute noch in der Erinnerung erbeben macht, .....den Hunger.

Gott sei Dank, dass diese Geißel der Menschheit durch die unermüdliche Definitionsarbeit des Heiligen Geistes endlich aus der Welt geschafft wurde. Infolge eines pfingstlichen Erlebnisses wurde in dem neuen Jahrhundert, das uns der Herr werden ließ, der Hunger schlagartig durch eine „food insecurity“ ersetzt.

Noch im Jahre 2005 hungerten beispielsweise in den Vereinigten Staaten 10,8 Millionen US-Bürger. Insgesamt waren es gar 35 Millionen, (= jeder achte US-Amerikaner), die irgendwelche "Schwierigkeiten hatten, sich zu ernähren“.
Und schon im Jahre 2006 mussten die Hungernden endlich einsehen, dass es sie gar nicht gibt, da die US-Regierung seit dem November 2006 dieses Jahres des Herrn stattdessen von Menschen mit „sehr geringer Nahrungssicherheit“ spricht.
Damit war auch das Problem gleich den richtigen Händen übergeben. Denn für Sicherheitsfragen ist nach unerforschlichem Ratschluss der Kaiser, dem wir geben, was des Kaisers ist, zuständig.

Auch in unserem schönen Heimatlande braucht heute niemand mehr zu hungern. Der Tisch ist den prekären Billigessern - wegen der heidnischen Angst vor dem Tode durch vergiftete Nahrungsmittel - sogar überreich vom Herrn gedeckt worden. An den Tafeln mästen sich derzeit die vom Herrn Geprüften mit Eiern und schlagen sich den Wanst voll mit dem verschmähtem Fleisch der Ängstlichen, denen es an der Tugend des Gottvertrauens gebricht.

Zum Trost mag es uns in dieser verabscheuungswürdigen Orgie der materialistischen Völlerei gereichen, dass die Rache des Herrn nicht mehr fern ist, da ER seiner nicht spotten lässt. Der unnatürliche, sichere Zugang zu einer Befriedigung der leiblichen Bedürfnisse hat nämlich zum Vergessen der Bitte des sich in der Hand des Herrn Wissenden geführt:“ Gib uns unser tägliches Brot.“

Meine Damen und Herren! Wir haben alle unsere Sorgen und Nöte und lassen uns nicht mit billigem Trost über die Last der Ernährung hinwegtäuschen.

Und sollte nicht auch einer von uns, oder morgen, oder heute oder vielleicht nicht? Wer weiß?

Gehet hin und tutet desgleichen.

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